„Greystar – Der junge Magier“ von Ian Page und Joe Dever

 

Diese Rezension wird ein wenig anders aufgebaut sein, als meine anderen, denn dieses Buch ist völlig anders, als alle anderen 🙂

 

Kurze Buchvorstellung

*Klappentext*

„Die Zeit ist gekommen…

Als Kind wurdest du auf die geheime Insel der Shianti-Zauberer gespült. Sie haben dich seither als einen der Ihren aufgezogen und dich in die Geheimnisse der Magie eingeweiht. Doch die Welt ist im Wandel.

Mit deinen neuen Kräften musst du die Insel nun verlassen und ein uraltes Artefakt der Shianti zurückholen: den sagenumwobenen Mondstein. Noch befindet er sich im Besitz des Dämonenkönigs Shasarak, der ein grausames Regime führt.

Werden deine magischen Fähigkeiten ausreichen, um dich den tödlichen Gefahren deiner alten Heimat zu stellen?“

Das Cover von „Greystar – Der junge Magier“ ist sehr geheimnisvoll und passt großartig zur Story. Man sieht einen Magier, dessen Gesicht im Schatten seiner Kapuze liegt. Hinter ihm sieht man Blitze am Himmel.

 

Die Geschichte

Du selbst als Leser schlüpfst in die Rolle von Silberstein, einem jungen Magier. Du musst den Mondstein suchen, um dein Volk von einem schrecklichen Tyrannen zu befreien. Der weitere Verlauf der Geschichte ist unmöglich zu beschreiben, da er für jeden anders aussehen könnte. Dadurch, dass jeder andere Entscheidungen trifft, entwickelt sich auch die Geschichte völlig unterschiedlich.

 

Meine Meinung

Also DAS war mal etwas völlig anderes! Ich habe vorher zwar schon mal Spielbücher gelesen, allerdings ist das etwa 20 Jahre her 😀 Damals war es die „1000 Gefahren-Reihe von Edward Packard und ich habe sie geliebt! Deshalb habe ich mich wahnsinnig gefreut, als ich gesehen habe, dass es diese Art von Bücher jetzt auch für Erwachsene gibt.

Ganz vorne findet man eine wunderschön gestaltete, farbige Karte der Welt, in der man sich bewegt. Das ist sehr praktisch, denn sonst verliert man schnell den Überblick.

 

Karte in Greystar - Der junge Magier

 

Zunächst erstellt man seine eigene Figur, indem man Willensstärke, Kampfstärke und Ausdauer ermittelt. Außerdem entscheidet man sich für diverse Gegenstände, die einen auf der Reise begleiten.
Diese „Vorarbeit“ nimmt einige Minuten in Anspruch, ist aber nötig und macht wirklich Spaß. Erst danach geht es mit dem eigentlichen Abenteuer los.

Ich dachte, als ich das Buch bekommen habe, dass ich ganz einfach nur zwischen zwei Optionen wählen muss, etwa im Stil von „wenn du links abbiegen möchtest, lies bei 123 weiter. Möchtest du rechts abbiegen, lies bei 234 weiter“. Doch man bekommt sogar noch mehr. Manchmal ist es wichtig, für welche magischen Kräfte man sich anfangs entschieden hat, oder welche Gegenstände man mitgenommen hat. Manchmal begegnet man auch Gefahren und muss kämpfen. Für diese „Kämpfe“ gibt es auch eigene Regeln und es ist so witzig, auszurechnen, ob man gewonnen hat oder noch eine zweite Runde kämpfen muss 😀 (Für diejenigen, die sich genauso wenig wie ich zu den Mathe-Genies zählen: keine Sorge, es ist echt super super easy).

 

Blick ins Buch Greystar - Der junge Magier

 

Auch die Illustrationen sind großartig und lassen einen tiefer in die Geschichte eintauchen.

Lustig fand ich auch, dass ich am Ende meiner ersten Runde wieder zu Punkten kam, bei denen ich vorher schon mal war, mich wohl aber dieses Mal anders entschieden habe, denn ruck zuck war ich tot 😀

Positiv überrascht hat mich bei „Greystar – Der junge Magier“ die Spannung, die sich durch die Geschichte gezogen hat. Ich hätte gedacht, durch die häufigen Unterbrechungen (blättern und neuen Abschnitt suchen, Notizen machen, Kampfkraft etc. ausrechnen…) ginge diese vielleicht verloren. Doch das ist nicht eingetreten. Ich fand es spannender, als so manch anderes Buch. Vielleicht liegt das auch daran, dass man ja persönlich ins Geschehen integriert ist.

Ich habe mich während des Lesens gefragt, wie so ein Spielbuch geschrieben wird, denn das muss wahnsinnig aufwändig sein. Kein einziges Mal hatte ich das Gefühl, dass der Anschluss an den vorherigen Abschnitt nicht gepasst hätte oder sonst irgendwelche Stolpersteine zu finden waren. Ich fand es absolut großartig und ich hatte so viel Spaß!

Für unterwegs ist so ein Spielbuch allerdings nicht unbedingt geeignet, da man ja immer mal wieder was notieren muss oder in seinen Notizen etwas nachschaut. Das stelle ich mir zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln etwas schwierig vor.

 

Meine Tipps

Auf der Homepage des Mantikore Verlages gibt es die Spielpläne zum selbst ausdrucken. Das würde ich jedem raten, denn man muss sich während des Lesens so viele Notizen machen, dass der Platz im Buch unmöglich reicht. Ich habe anfangs handschriftliche Notizen angefertigt in meiner eigenen Tabelle. Auch das ist eher ungeschickt.

Beim Springen von Punkt zu Punkt bietet es sich an, den Finger so lange auf der vorherigen Seite zu lassen, bis man zum nächsten Punkt geblättert hat. Wird man kurz abgelenkt oder vergisst aus sonstigen Gründen, zu welcher Zahl man blättern möchte, ist man ziemlich aufgeschmissen, da man sich dann möglicherweise auch nicht an die Zahl der vorherigen Abschnitts erinnert.

Das Abenteuer in der Rolle von Silberstein hat mir wahnsinnig Spaß gemacht und ich werde sicher noch die eine oder andere Runde spielen, um zu schauen, wie sich die Geschichte dann entwickelt!

„Greystar – Der junge Magier“ bekommt von mir 5 von 5 (Spiel-)Bücher!

   

 

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Kaufen könnt ihr das Buch hier!

Verlag: Mantikore Verlag
Erscheinungsdatum: 05.10.2017
Seitenzahl: 242 (allerdings folgt darauf eine Bonus-Geschichte, sodass man insgesamt 494 Seiten Lesevergnügen bekommt)
ISBN: 978-3-945493-24-3