Puh… schwierig

Klappentext

Nachdem die erste Ausstellung der Berliner Fotografin Kalima in einem gigantischen Shitstorm endet, flieht sie nach Island. Mit sich im Gepäck: ihre Verlorenheit, ihre panische Angst vor Ablehnung, die sie seit einer Ewigkeit quält, und ihr Island-Bildband, den sie schon ein halbes Leben lang mit sich herumträgt. Als sie auf Nói trifft, den Jungen mit dem Faible für Blumen, spürt sie sofort eine tiefe Verbundenheit. Nói führt vorübergehend das Lokal seiner Eltern, und Kalima überredet ihn, sie einzustellen. Er bezahlt sie mit Touren zu Islands Naturwundern, bei denen die beiden sich näherkommen. Doch zwischen den Seiten von Kalimas Bildband lauern die Dämonen ihrer Vergangenheit. Und die stehen nicht nur ihrer Liebe im Weg, sondern auch ihrem Leben.

Meine Meinung zu „Between my worlds“

wie gesagt, schwierig. Schwer fiel mir nicht nur der Einsteig, weil mir dieser unsägliche aufgesetzte Humor so gnadenlos auf die Nerven ging. Dass Überkompensation Teil des Charakters der Protagonistin ist, habe ich schon verstanden. Aber es war leider wirklich völlig unauthentisch und das hat das Lesen wirklich anstrengend gemacht. Zwischenzeitlich wurde das dann besser, als die Themen, warum sie so ist wie sie ist, aufgegriffen wurden. Allerdings wurde da die Stimmung so dermaßen bedrückend, dass man kaum weiterlesen wollte.

Das hätte ich aber alles hingenommen, denn die grundlegende Story fand ich wirklich so ansprechend, dass ich unbedingt weiterlesen wollte.
Besonders da die Geschichte in Island spielt, einem Land das mein Herz erobert hat. Und man sollte meinen, dass das auch der Autorin so geht, wenn sie es schon als Schauplatz für ihr Buch wählt… aber irgendwie…

Wenn ich über ein Land schreibe, dann bemühe ich doch wenigstens Google für 2-5 Minuten und informiere mich wenigstens über die Basics. Doch das fand offensichtlich leider nicht statt.
So spielen die Protagonisten auf der Autobahn (auf Island gibt es keine Autobahn) Kennzeichenraten (Isländische Kennzeichen sind keiner Stadt oder Region zuzuordnen) und fahren im Dezember Papageientaucher anschauen (die Ende August wieder aufs Meer hinausfliegen, wo sie den Großteil des Jahres leben). Isländer beklagen sich über die hohen Heizkosten (auf Island wird geothermal geheizt, da es eine Vulkaninsel ist und Heizen ist unfassbar billig) und aus der Halbinsel Snaefellsnes wird spontan eine Stadt…

Das sind Dinge, die mich wirklich wahnsinnig machen! Wenn du ein Buch schreiben möchtest, dann solltest du ein Mindestmaß an Ehrgeiz haben und es richtig machen wollen. Dazu gehört auch, dass man recherchiert.
Und der Fiktionsvertrag (reale Begebenheiten dürfen zum Zweck des Plots verändert werden) greift nur, wenn es der Story dient und das ist hier nicht der Fall. Ich kann es einfach nicht verstehen und es enttäuscht mich.
So wie ich das sehe, ist „Between my worlds“ ein Debüt, da kann ich sprachliche Schwächen leichter verzeihen. Vor allem, wenn mir die Story gefällt. Aber nicht zu recherchieren wirkt einfach faul und das ärgert mich. Ich frage mich auch, ob da nicht das Lektorat hätte mit draufhauen können / sollen.

Daher war das wirklich kein Buch für mich… leider, denn ich hatte mich so darauf gefreut.

leider nicht meins

 

 

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Verlag: Knaur Verlag
Erscheinungsdatum: 02.09.2024
Seitenzahl: 464

 

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!