Leider verschenkte Ideen

Vorsicht, möglicherweise enthält diese Rezension kleinere Spoiler! Nicht bezüglich der gesamten Handlung, sondern aufgrund einzelner Elemente…

Kurze Buchvorstellung

*Klappentext*
Wenn eine Sekunde dein gesamtes Leben entscheidet …
Fiona Doyle hatte als Kind einen Unfall. Zurück blieben deutliche Narben im Gesicht. Bei den Jungs rechnet sie sich deshalb nicht die geringste Chance aus – am allerwenigsten bei Trent McKinnon, ihrem langjährigen Schwarm. Über ihre Gefühle hat sie bereits ein ganzes Notizbuch mit Songlyrics gefüllt. Aber ebenso wenig, wie sie es schafft, in Trents blaue Augen zu blicken, traut sie sich auf eine Bühne…
Doch was wäre, wenn ihr Gesicht nicht von Narben entstellt wäre?
Dann wäre sie Fi Doyle, vom Glück verwöhnt, allseits beliebt, beste Lacrosse-Spielerin der Schule und die Jungs wären verrückt nach ihr. Doch wäre sie in diesem Leben wirklich glücklicher?
Das Cover von „Der Zufall, das Schicksal und ich“ hätte mich im Buchhandel vermutlich nicht direkt angesprochen, da mir der Stil nicht direkt zusagt. Mich hat eher der Klappentext überzeugt.

 

Meine Meinung zu „Der Zufall, das Schicksal und ich“

Fiona ist eine junge Frau, die mit ihren Narben nach einem schlimmen Unfall zu kämpfen hat. Fi dagegen hat ganz andere Sorgen. doch eigentlich handelt es sich dabei um ein und die selbe Person, nur hatte das Leben unterschiedliche Karten für sie parat.
Ich hatte durchgehend gehofft, dass es am Ende irgendeine coole Parallele oder Verbindung der beiden Geschichten gibt, leider hat sich das für mich nicht so erfüllt wie erhofft.

Es gibt leider ein paar Dinge, die mich beim Lesen richtig gestört haben. Zum einen waren das die vielen Zeitsprünge. Gegen Ende eines Kapitels wird immer etwas angeteasert, dann kommt der Sprung zur anderen Fiona und im darauf folgenden Kapitel gibt es dann einen riesigen Zeitsprung und man hat das Gefühl, die Hälfte verpasst zu haben. Dieses Gefühl kommt meines Erachtens daher, dass die wichtigsten Ereignisse der Geschichte alle innerhalb dieser Zeitsprünge passieren. Wichtige Entscheidungen werden getroffen, Menschen sterben oder verschwinden aus der Geschichte, Personen bekommen plötzlich eine neue Rolle und es wird einfach völlig selbstverständlich vorausgesetzt, nur eben leider nicht erklärt. Der Leser wird hier nicht mit auf eine Reise genommen, sondern er bekommt Informationsfetzen vorgesetzt, die leider sehr lose hängen bleiben.

Die erzählte Zeit befasst sich dann mehr mit den Zwischenepisoden zwischen den großen Ereignissen, was ich extrem schade fand. Mich hätten die großen Momente im Leben von Fi und Fiona viel mehr interessiert und ich denke, da wäre auch mehr rauszuholen gewesen.

Was mich an „Der Zufall, das Schicksal und ich“ ebenfalls ein wenig verärgert hat, war die schlechte Recherche, die dem Buch voraus ging. Ich kenne Autoren, die monatelang für ihre Werke recherchieren, Experten befragen, Bücher wälzen und keine Mühe scheuen. Das hat hier scheinbar leider nicht stattgefunden. Wenn man als Leser vermitteln bekommt, die Blutgruppe A+ erschwere die Suche nach einem Spenderorgan, dann werde ich ein wenig wütend. Warum genau sollte die häufigste Blutgruppe die Suche erschweren? Das ist einfach völliger Nonsens, der durch 1 Minute Recherche zu verhindern gewesen wäre.

Ich denke, aus der Grundidee hätte sich durchaus etwas machen lassen können. Doch leider ist dies der Autorin absolut nicht gelungen. Ja, es handelt sich um ihr Debüt, aber ich finde gerade dann hätte sie mehr investieren und sich mehr reinhängen müssen. Ich habe hier die Leidenschaft für die Geschichte vermisst, wodurch sie mich bereits im ersten Drittel völlig verloren hatte…

 

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Kaufen könnt ihr das Buch hier!

Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 23.08.2019
Seitenzahl: 336

 

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!