Idee durchaus gut, Umsetzung leider nix

Klappentext

Was wäre, wenn … Amerika nie erobert worden wäre?

Der Fantasy-Thriller »Geistkrieger: Feuertaufe« spielt in einer alternativen Realität, in der die amerikanischen Ureinwohner sich erfolgreich gegen die Eroberer aus Europa zur Wehr gesetzt haben – auch mithilfe der Welt der Geister.

Den Kräften der Natur ebenso wie der Welt der Geister verbunden, hat sich die Nation der Powtankaner zur Weltmacht entwickelt.

Als dem angesehenen Professor Atius Catori von einer unsichtbaren Macht der Brustkorb regelrecht zerfetzt wird, übernimmt die Sondereinheit der Geistkrieger die Ermittlungen. Ihr neuestes Mitglied, der Schotte Finnley, ist seiner Verlobten in ihre Heimat gefolgt und fühlt sich noch immer fremd im Land der Powtankaner. Doch dass Finnley keiner von ihnen ist, könnte der größte Vorteil der Geistkrieger werden – denn der Mord an Professor Catori ist erst der Anfang von etwas, das sich keiner von ihnen auch nur hätte vorstellen können.

Meine Meinung zu „Geistkrieger“

So alternative Welten sind voll mein Ding, daher fand ich den Gedanken total spannend, dass Amerika einfach nie erobert wurde und die indigenen Völker dort weiterhin regieren und das Bild prägen. Ich habe mich darauf gefreut, eine -wenn auch fiktive- Kultur kennenzulernen und einzutauchen in dieses Gedankenspiel.

Leider wurde ich schon nach wenigen Seiten hart auf den Hosenboden gesetzt. Wie es auch in unserer heutigen und realen Welt ein Unding ist, das Wort „Indianer“ für indigene Völker zu verwenden, so gilt das auch für die Welt in „Geistkrieger“. Leider empfindet das der Protagonist Finnley als überzogen und dropt es eiskalt immer und immer wieder – Parallelen zur heutigen Welt auch hier leider erkennbar…

Obwohl er regelmäßig von seiner Lebensgefährtin und auch anderen darauf aufmerksam gemacht wird, ändert er sein Verhalten nicht. Und genau das stört mich daran. Man hätte das nutzen können um auf die Problematik des Alltagsrassismus´ aufmerksam zu machen und die Figur eine Wandlung durchleben lassen können, aber nein, leider bleibt er durchgehend wahnsinnig unangenehm. Dadurch hatte ich echt wenig Freude am Weiterlesen.

Noch zusätzlich erwähnen möchte ich, dass es kein Own-Voice-Buch ist, was für mich ein wenig ein schales Gefühl hinterlassen hat. Problemen eine Stimme geben, ja bitte. Sich einer fremden Kultur annehmen und eine vermeintliche Deutungshoheit vermitteln, nein, bitte echt nicht.
In Kombination mit der fragwürdigen Umsetzung von Finnley hat dies ein echt ungutes Gefühl bei mir hinterlassen.

Die Story selbst konnte mich zwar nicht umhauen, war aber trotzdem spannend. Ein bisschen mehr Transparenz und Aufklärung bezüglich des Worldbuildings hätte ich mir zwar stellenweise gewünscht, aber das war kein riesiges Hindernis.

Insgesamt hatte ich am Ende kein Interesse, den zweiten Band der Dilogie zu lesen, da mir schon der erste wirklich nicht gefallen hat. Problematische Themen muss man meines Erachtens mit mehr Feingefühl und Vorsicht behandeln als es hier der Fall war.

 

 

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Verlag: Knaur Verlag
Erscheinungsdatum: 01.12.2021
Seitenzahl: 400

 

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!