Super faszinierender Einblick in diese Perspektive

Klappentext

Shadi hat niemanden, mit dem sie reden kann. Weder über die täglichen Anfeindungen in der High School oder auf der Straße, weil sie Muslima ist und ein Kopftuch trägt, noch über den Unfalltod des geliebten Bruders. Und schon gar nicht über ihre heimliche Liebe zu Ali. Sogar ihre beste Freundin hat mit ihr gebrochen. Mühsam versucht Shadi, die zerbrechliche Fassade aufrecht zu erhalten und den Alltag zu bestehen. Noch ahnt sie nicht, dass sich die Hoffnungen, die mit ihrem Namen verbunden sind, erfüllen werden. Shadi bedeutet »Freude«.

Eine bewegende, von Tahereh Mafis eigenen Erfahrungen inspirierte Geschichte über das Leben eines muslimischen Mädchens in den USA nach 9/11. 

Meine Meinung zu „Wie ein leuchtender Stern“

Tahere Mafi dürfte zu meinen Lieblingsautor:innen gehören. Sie schreibt so anders, so neu, so toll.
Schon „Wie du mich siehst“ (Link zur Rezension) war ein unfassbar grandioser und bewegender Einblick in das Leben einer Muslima mit Hidschab. Auch ihre „Shatter me“-Reihe ist super besonders.

Nun war ich endlich bereit für ihr aktuelles Buch. Denn das muss man ganz klar sagen: Gerade für ihre autobiografisch angehauchten, gesellschaftskritischen Bücher muss man in der emotionalen Verfassung sein! Das ist nichts für Zwischendurch.

„Wie ein leuchtender Stern“ liest sich zwar sehr leicht, was an ihrem lockeren Schreibstil liegt. Allerdings berührt es allein auf sprachlicher Ebene. Das lyrische Ich spricht davon, dass sie überall Metaphern sieht und spricht auch selbst sehr viel in Metaphern. Diese bildliche und lyrische Sprache begeistert mich bei Tahere Mafi immer wieder.

Auch diese völlige Offenheit bezüglich emotional hochgradig geladener Phänomene wie dem alltäglichen Rassismus, dem man als Muslim oder Muslima ausgesetzt ist, berührt mich immer wieder. Man denkt, man wisse bescheid, aber ihre Geschichten zeigen einem auf heftige Art und Weise, dass man gar nichts weiß. Sie lässt einen teilhaben an Gedanken und Gefühlen, die wirklich schockieren.

In „Wie ein leuchtender Stern“ hat mich vor allem der Einblick in die persische Kultur berührt. Wie Familienstrukturen funktionieren und wie Familien mit anderen Familien umgehen, wie Respekt gezeigt wird und wie Freundschaften durch diese Kultur beeinflusst wird.
Für mich war es dieses Mal kein Buch, das zu Tränen gerührt hat, aber es hat definitiv seine Spuren hinterlassen.

Sprachlich kommt für mich niemand so schnell an Mafi heran und auch inhaltlich ist sie für mich super wandelbar. Sowohl im Fantasy-Bereich, als auch im gesellschaftskritisch-autobiografisch angehauchten Bereich überzeugt sie mich bislang auf voller Länge.

 

 

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Verlag: Sauerländer (Fischer Verlage)
Erscheinungsdatum: 23.02.2022
Seitenzahl: 288

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!