Ich habe einen wunderschönen Brief von Sue bekommen, in dem sie mir erzählt hat, dass „INTRIGO -Tod eines Autors“ von Hakan Nesser verfilmt wurde. Er läuft seit dem 24.10. in den Kinos. Sie hat mich gefragt, ob ich ihn mit ihr anschauen möchte, aber ich war mir anfangs nicht ganz sicher, denn Buchverfilmungen sind schwierig.
Warum?
Mit Buchverfilmungen ist es ja immer so eine Sache. Man liest ein großartiges Buch und hat unfassbar grandiose Bilder in seinem Kopf. Man erfindet gemeinsam mit dem Autor eigene Welten und taucht völlig in diese ein. Bei manch einem Buch wünscht man sich sogar, in dieser Welt leben zu können.
Ist das Buch erfolgreich genug, werden oftmals Produktionsfirmen aufmerksam und möchten es verfilmen.
Die Grundidee ist ja toll, aber wie soll man denn all die großartigen Bilder aus tausenden Leserköpfen auf die Leinwand bringen? Es ist also zu erwarten, dass man nie allen gerecht werden kann, weshalb es immer einige enttäuschte Leser gibt.
Das nächste Problem sind die Schauspieler. Nehmen wir als Beispiel die „Twilight“-Reihe, die vor einigen Jahren völlig durch die Decke ging. Der Protagonist ist der unvergleichlich schöne Vampir Edward. Und damit beginnt das Drama auch schon. Jeder empfindet etwas anderes als schön und viele waren extrem unglücklich mit der Wahl, die auf Robert Pattinson fiel.
Andere Wiederrum waren völlig begeistert und der Schauspieler hatte dadurch einen rasant wachsenden Fanclub.
Auch bezüglich der Handlung gibt es große Schwierigkeiten bei der Umsetzung.
Man hat einen Roman oder gar eine ganze Reihe und soll die Handlung auf 90-120 Minuten eindampfen. Dass da einiges wegfallen muss, ist logisch. Aber jeder Leser legt Wert auf andere Aspekte des Buches. So sind auch hier Enttäuschungen vorprogrammiert.
Ihr seht also, mit Buchverfilmungen ist es wie verhext. Und doch sind sie unglaublich erfolgreich. Ich denke, das liegt daran, dass Nicht-Leser dadurch ebenfalls einen Zugang erhalten (und diesen unvoreingenommen genießen können) und zum anderen freuen wir Leser uns darauf, weiter in die geliebte Welt der Geschichte eintauchen zu können und hoffen auf eine gelungene Verfilmung, denn diese gibt es natürlich auch.
In meinen Augen ist die gelungenste Verfilmung einer Buchreihe die Serie zu „Game of Thrones“. Sogar der Autor George R.R. Martin sagte, die Verfilmung sei mindestens so gut wie seine Bücher.
Hingegen war die Verfilmung von „Das Joshua-Profil“ von Sebastian Fitzen, das für das Free-TV produziert wurde, grauenvoll umgesetzt.
Wie seht ihr das denn?
Und wie siehst du das, Gaby?
Meine Neugier ist auf jeden Fall trotz allem geweckt und ich freue mich auf den Film.
*Gewinnspiel*
Unter allen Kommentaren werden auf allen teilnehmenden Blogs je 3 Prints von INTRIGO verlost und je 2 Kinotickets für den Kinofilm von INTRIGO 😉
Teilnahmebedingungen:
*Du bist über 18 Jahre alt.
*Du hast einen Wohnsitz in Deutschland (nur hier sind die Tickets gültig)
*Du bist damit einverstanden, dass dein Name im Rahmen der Gewinnerbekanntgabe öffentlich genannt wird.
*Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
28. Oktober 2018 um 15:58 Uhr
Hallo und guten Tag,
Danke für die heutigen Ausführungen Roman—Verfilmung.
Ich persönlich gehe gerne ins Kino und ich lese auch gerne.
Und deshalb sollte man auch der Verfilmung eines Romanes eine faire Chance geben. Denn jeder gibt sich doch Mühe hier für die Leinwand „die richtigen Schauspieler“ für eine tolle Verfilmung zu bekommen ……….
Da streckt auch ein großer Arbeits-und Zeitaufwand dahinter..genauso wie beim Romanschreiben. Vielleicht hatte/konnte der Autor auch schon mögliche Schauspieler im Kopf gehabt haben oder möchte sie verwirklichen sehen…sonst denke ich mir versucht jeder sein Bestes ….
Und irgendwie ist es ja auch eine Geschmackssache, ob es mir als Zuschauerin am Ende gefällt so…..jeder tickt anderster….
Aber man sollte Hochachtung vor jeder Leistung egal Film oder Buch haben und sich gerade beim Film auch mal bei der Umsetzung überraschen lassen…
LG..Karin..
28. Oktober 2018 um 16:14 Uhr
Ich seh das ungefähr genau wie du. Die meisten Buchverfilmungen, die ich mir angeschaut habe, haben mich enttäuscht. Nicht weil der Film schlecht war, sondern weil ich einfach eine andere Vorstellung und teilweise auch eine andere Geschichte im Kopf hatte.
Die Verfilmung von City of Bones oder auch die Bestimmung, würden mir ohne die Bücher wahrscheinlich gefallen. Da ich aber die Parallelen such, tun sie es halt nicht.
Im Buch sind Gefühle und Fantasie ausdrucksstärker und schöner. Man kann in die Gedanken der Protagonisten eintauchen, was einem beim Film verwehrt bleibt.
Ich schau mir trotzdem imme wieder Buchverfilmungen an. Ich muss sie ja immer mit dem Buch vergleichen. 😉
28. Oktober 2018 um 17:03 Uhr
Ich bin auch ein großer Fan von Game of Thrones, finde aber die Harry Potter Reihe noch viel gelunger umgesetzt.
Liebe Grüße,
Daniela
29. Oktober 2018 um 08:32 Uhr
Gesetz den Fall des Wohlgefallens an dem literarischen Vorbild, verzichte ich – aus Besorgnis bevorstehender Ernüchterung – dezidiert auf das Frönen sämtlicher Filmadaptionen und limitiere mich auf die Ergötzung an den eigens kreiierten Bildern und Welten!
29. Oktober 2018 um 11:55 Uhr
Ich denke, man kann das nicht verallgemeinern. Es gibt großartige Literaturverfilmungen (z.B. zuletzt „Kindeswohl“ von Ian McEwan im Kino), die die Stimmung der Vorlage nahezu perfekt einfangen, und es gibt natürlich auch die verkorksten Versuche, die oft an dem Problem scheitern, zu viel Handlung in 90 Minuten packen zu müssen, was oftmals gehetzt wirkt. Man wird also immer wieder aufs Neue herausfinden müssen, ob eine Literaturverfilmung als gelungen anzusehen ist oder nicht.
29. Oktober 2018 um 12:17 Uhr
Ganz genau. Deshalb bekommen sie bei mir auch immer wieder eine Chance 🙂
30. Oktober 2018 um 11:35 Uhr
Es kommt darauf an: Wenn ich das Buch bereits gelesen habe, schaue ich mir den Film in der Regel nicht mehr an, da meine Phantasie und die filmische Umsetzung in der Regel natürlich nicht zusammenpassen. Das fühlt sich dann irgendwie nicht „richtig“ an. Umgekehrt (also erst Film, dann Buch) klappt für mich aber recht gut, zumal man in den Büchern oft noch Dinge erfährt, die einen die Filmhandlung besser verstehen lassen.
31. Oktober 2018 um 17:55 Uhr
Hallo,
ach, das ist immer so eine Sache mit den Romanverfilmungen. Ich habe einige Filme bewusst nicht gesehen, weil ich das Buch so toll fand. Andere sind wiederum filmisch super umgesetzt, so dass sie die „Lücken“ gut umschiffen. Was ich nicht mag, wenn Filme so viel verändern, also wesentliche Dinge und die Geschichte zu sehr abwandeln. Ich mag die Harry Potter Verfilmungen, besonders im ersten Teil gibt es immer so viele Hinweise auf das, was im Buch steht. Aber ich mag die Bücher einfach noch mehr. Vor die Wahl gestellt, würde ich mich wohl immer für das Buch entscheiden.