Coole Idee, aber Schwächen in der Umsetzung

 

Klappentext

Yma wusste schon immer, dass sie anders ist. Sie kann Mitleid empfinden. Und das ist hochgefährlich. Denn in Vahvin überleben nur die Starken und Gesunden. Den Schwachen zu helfen ist unter Höchststrafe verboten. Yma muss ihre Emotionen sorgsam unter Kontrolle halten. Doch dann verschwindet ihre beste Freundin. Auf der Suche nach ihr begegnet Yma dem geheimnisvollen Len. Was er ihr zeigt, stellt Yma vor eine harte Entscheidung: Wer will sie sein? Wie will sie leben? Und was wird sie riskieren für eine gerechtere Welt?

Meine Meinung zu „Broken World“

Ich bin seit Tribute von Panem damals großer Fan von Dystopien und habe daher auch echt schon einige gelesen. Trotzdem freue ich mich über jede neue und hoffe, dass ich hier wieder ein kleines Schätzchen für mich entdecken kann.
„Broken World“ war hier sehr vielversprechend, aber ich muss sagen, dass ich doch so einiges auszusetzen hatte.

Inhaltlich musste ich das eine oder andere Mal schlucken, da ich gewisse Parallelen zur aktuellen Situation gefunden habe. Das war natürlich beabsichtigt, aber als Leser muss man das echt wollen. Dystopische Entwicklungen aus einer Situation, die unserer so ähnlich ist, das kann ziemlich erschüttern. Spannend fand ich es trotzdem allemal. Und kreativ.

Schade fand ich allerdings, wie wenig Kreativität in so manchen Eigennamen steckte. Die Datingplattform hieß beispielsweise Tender… also, ernsthaft? Mehr als einen Buchstaben auszutauschen war nicht drin? Das fand ich schon recht schwach. Und solche Beispiele gab es mehrere. Da frage ich mich dann schon, warum ein Lektor nicht sagt „Denk da nochmal drüber nach, das kannste besser“.

Die Figuren fand ich größtenteils gut aufgebaut, allerdings bin ich mit der Entwicklung der zwischenmenschlichen Beziehung einiger Figuren nicht wirklich happy. Das wirkte oft erzwungen und unauthentisch. So, als würde die aufgebaute Welt nicht ausreichen und man bräuchte noch mehr Drama.

Was mir hingegen gut gefallen hat, war der Aufbau der verschiedenen Lebensbereiche. Die waren zwar teilweise recht nah an Klischees, aber die Umsetzung konnte mich doch überzeugen.

Schade fand ich, dass mir bis heute nicht klar ist, ob es sich um einen Reihenauftakt handelt oder nicht. Prinzipiell wirkt es wie ein Einzelband, aber wenn er das tatsächlich sein sollte, dann geht der Schluss überhaupt gar nicht. So offen kann man keinen Einzelband enden lassen.
Bislang habe ich aber keinerlei Hinweise auf eine Fortsetzung gefunden. Das bleibt also spannend.

Ob ich die Fortsetzung allerdings lesen würde, wenn es sie gäbe, weiß ich noch nicht. Vermutlich würde ich dem großen Potenzial der Geschichte eine Chance geben und darauf hoffen, dass die Umsetzung tiefgründiger und durchdachter stattfindet.

 

 

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Verlag: Fischer Jugendbuch
Erscheinungsdatum: 25.08.2021
Seitenzahl: 384

 

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!