„Die Stille meiner Worte“ von Ava Reed

 

Kurze Buchvorstellung

*Klappentext*

„Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ihre Sätze beenden und ihr Lachen vervollständigen? Niemand kann das. Egal, was Hannahs Eltern versuchen, sie schweigt.
Um Izzy nicht loslassen zu müssen, schreibt sie ihr Briefe. Schreibt und verbrennt sie. Immer wieder.
Hannah kann der Stille ihrer Worte nicht entkommen. Bis sie Levi trifft, der mit aller Macht versucht herauszufinden, wer sie wirklich ist.“

Das Cover von „Die Stille meiner Worte“ ist wirklich sehr schön. Der Eindruck, es sei mit Wasserfarben gemalt, passt super. Auch die Tintenkleckse bilden eine tolle Verbindung zu den Briefen im Inhalt.

 

Die Geschichte

Hannah hat ihre Schwester verloren und leidet extrem unter diesem Verlust. Seit diesem tragischen Erlebnis fehlen ihr die Worte…zumindest schafft sie es nicht, die gefundenen Worte über die Lippen zu bringen.
Auch ihre Eltern leiden sehr unter ihrer Sprachlosigkeit und versuchen ihr zu helfen, indem sie sie auf eine Schule schicken, in der ihr geholfen werden soll. Dort trifft sie auf andere junge Menschen mit Problemen. Unter ihnen ist Levi. Einer junger Kerl, der alles verändern könnte.

 

Meine Meinung

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll 😀 Also starte ich mit den Protagonisten.

Hannah ist so ein goldiges Mädchen und sie quält sich so durch ihre Erlebnisse der Vergangenheit. So manche Entscheidungen ihrerseits kann ich zwar nicht verstehen, aber eben diese lenkten die Story in eine tolle Richtung, sodass ich am Ende dankbar für Hannahs Handeln war.

Levi war mein persönlicher Favorit. So ein großartiger Mensch ist wirklich Gold wert. Jeder sollte einen Levi in seinem Leben haben. Seine Art mit den Schwächen anderer Menschen umzugehen ist so großartig! Er hat sich ganz klar einen Platz in meinem Herzen erkämpft!

Und nicht zuletzt Mo. Als ich das Cover zum ersten Mal sah, ist er mir gar nicht aufgefallen. Als ich ihn dann bemerkt habe, habe ich mich unweigerlich gefragt, was eine Katze auf dem Cover von „Die Stille meiner Worte“ zu suchen hat.
Dass ein Tier zu den Protagonisten gehört, ist für mich oftmals ein Problem. Ich bin kein Fan davon, wenn Tiere zu sehr vermenschlicht werden. Doch Ava Reed ist hier eine großartige Mischung gelungen. So wie auch Tiere völlig unbedarft und unangestrengt für einen da sind, so streut sie Mo in die Story.

Was mir bei diesem Buch besonders aufgefallen ist, ist der Schreibstil. Bislang kenne ich von der Autorin zwar nur die „Mondprinzessin“, diese habe ich jedoch geliebt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es bei dem Buch nicht so bemerkt habe, oder ob sich Avas Schreibstil einfach wahnsinnig entwickelt hat. Auf jeden Fall finde ich ihn großartig.

„Ich bin das Eis in der Antarktis, der Sand in der Wüste, ich bin die Sonne in der Karibik, der Baum im Wald und das Klee im Gras – ich bin etwas, das schon da ist.“ (Seite 37)

Manche Situationen und Szenen hätte ich mir ein wenig mehr ausgeführt gewünscht und ich muss sagen, ich finde das Layout des Buches zwar wirklich schön, aber der Ueberreuter Verlag vermittelt mit diesem Buch den Eindruck, er wolle um jeden Preis Seiten füllen. Wo wir direkt beim Thema Preis sind…ich weiß, in letzter Zeit wurde viel über das Thema Preispolitik im Buchhandel diskutiert. Und wie diese zustande kommen ist mir durchaus bewusst, weshalb ich wirklich gerne bereit bin, entsprechend Geld auszugeben. Aber bei so vielen Seiten, die maximal bis zur Hälfte bedruckt sind (oder weit weniger) einen solchen Preis zu veranschlagen finde ich schon happig. Dafür kann allerdings die Autorin selbstverständlich überhaupt nichts.

Während des Lesens und besonders gegen Ende hatte ich die Befürchtung, dass sich die Auflösung in Klischees verliert und vorhersehbar wird, was sich überhaupt nicht bewahrheitet hat. Ava Reed hat sich für ein wirklich tolles Ende entscheiden, das das Buch in meinen Augen sehr aufgewertet hat! Es behandelt das Thema „Trauerarbeit“ und „Verlust“ auf eine sehr angenehme und unaufdringliche Art.

Als klare Botschaft nehme ich ein Zitat aus einem der Briefe von Hannah an Izzy mit:

„Nicht alles, was kaputtgeht, kann repariert werden. Manche Dinge bleiben kaputt, für immer.“

Das klingt im ersten Moment sehr deprimierend, doch das Buch vermittelt ganz klar, dass es okay ist, wenn manche Dinge kaputt sind. Jeder trägt sein Päckchen mit sich und das zu verleugnen wäre Quatsch. Es ist okay, auch mal nicht okay zu sein (Ich bin nicht sicher, ob dieser Satz aus dem Buch stammt, oder ob ich ihn sonst irgendwo im Zusammenhang mit „Die Stille meiner Worte“ gelesen habe, aber er passt perfekt.).

Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Büchern.

 

 

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Verlag: Ueberreuter Verlag
Erscheinungsdatum: 09.03.2018
Seitenzahl: 320
ISBN: 978-3-7641-7079-0