„Tears of Tess“ von Pepper Winters
Kurze Buchvorstellung
*Klappentext*
„Die australische Studentin Tess bricht mit ihrem Freund zu einer romantischen Reise nach Mexiko auf. Sie hofft auf Spaß, viel Sex und die Gelegenheit, ihm endlich ihre geheimen Fantasien zu offenbaren, die so gar nichts mit süßer Anbetung und Kuschelsex zu tun haben.
Aber dann dringt der Schrecken in ihr Leben. Tess gerät in die Fänge skrupelloser Frauenhändler und wird nach Frankreich an einen geheimnisvollen Millionär als Sexsklavin verkauft. Plötzlich werden ihre dunklen Fantasien auf abstoßende Weise wahr …“
Das Cover von „Tears of Tess“ ist sehr schlicht und unscheinbar. Die Pastelltöne lassen eine seichte und unschuldige Story erwarten, auf die man aber lange warten kann. Allerdings gefällt mir das Spiel aus unschuldigem Cover und tatsächlicher Handlung, da es sehr gut zu Tess passt. Auch sie gibt nach außen vor, anders zu sein, als sie tatsächlich fühlt.
Die Geschichte
Tess freut sich wahnsinnig auf ihren Urlaub mit ihrem Freund Brax. Endlich will sie ihm von ihren geheimen Fantasien erzählen, um ihr Sexleben wieder in Schwung zu bringen.
Doch alles kommt anders, als erwartet. Nicht nur, dass Brax sich so gar nicht begeistert zeigt, als Tess erste Andeutungen macht. Bei einem gemeinsamen Ausflug wird Tess von Menschenhändlern entführt. In ihren Händen soll sie erfahren, was ihre Gewaltfantasien tatsächlich bedeuten.
Sie wird als Sklavin verkauft und landet bei einem Franzosen, der ihre Fantasien gehörig auf den Kopf stellt.
Meine Meinung
Als ich zum ersten Mal von der neuen Festa-Reihe hörte, war ich sehr unsicher, ob das etwas für mich sein könnte. Zwar habe ich „Shades of Grey“ damals sehr gerne gelesen, aber danach kam eine Flut von pseudo-erotischer Geschichten, sodass mir echt die Lust daran verging. Außerdem wurde auch das Genre New bzw. Young Adult dermaßen überschwemmt, dass ich solche Romane bewusst gemieden habe. Die meisten sind auch einfach nur billig und plump aufgezogen.
Doch die Dark Romance-Reihe wurde von Anfang an so gehyped und die Bücher so gut rezensiert, dass ich letzten Endes nicht daran vorbei kam. Auf der Leipziger Buchmesse ließ ich mich also von Laura beraten und entschied mich, „Tears of Tess“ eine Chance zu geben.
Tess als Person ist für mich sehr ambivalent. Auf der einen Seite finde ich sie sehr sympathisch und spannend dargestellt. Auf der anderen Seite bin ich ein wenig genervt, dass sich bei ihr wirklich alles um Sex dreht. Sie sieht in ihrem Partner nur ein Lustobjekt und wenn da nicht alle so läuft, wie sie es sich erhofft, stellt sie irgendwie alles in Frage.
Trotzdem hat mir sehr gut gefallen, wie sie im gesamten Verlauf der Geschichte dargestellt wurde. Besonders nachdem sie verkauft wurde, zeigt sie, dass sie doch mit Köpfchen dabei ist und nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick oder auch in manchen Fantasien zu sein scheint. Sie hinterfragt vieles und genau da lag für mich der erste große Unterschied zu den tausend anderen Erotik-Romanen. Dort läuft vieles nach dem Motto „Frau gibt sich selbst auf, um Mann gefügig zu sein. Sie hat keinen Willen und keine Meinung mehr“. Hier lernen wir eine Protagonistin kennen, die ihre starke Persönlichkeit und Charakterstärke zeigt. Außerdem durchläuft sie eine beeindruckende Wandlung! Das hat mir sehr gut gefallen.
Allerdings ist der männliche Protagonist wieder der klischeebehaftete Millionär. Ich würde wirklich gerne mal eine Geschichte lesen, in der der Mann ein ganz normaler Kerl von nebenan ist und nicht der stinkreiche Lebemann 😀
Trotzdem unterscheidet sich Q von anderen Protagonisten, die ich in diesem Genre bislang kennengelernt habe. Ich kann nicht genauer darauf eingehen, da ich sonst spoilern würde. Aber seine Art zu denken und zu handeln hat mir wirklich gut gefallen.
Trotz der hohen Seitenzahl wurde die Spannung pausenlos aufrecht erhalten. Immer wieder wird man durch Plot-Twists aus dem Trott gerissen und wird in eine neue Seite der Story geworfen. Das ist wirklich großartig gelungen.
Ich bin mir nicht sicher, ob es von der Autorin so gedacht war, aber ich habe mich recht oft an eine „Die Schöne und das Biest“-Adaption erinnert gefühlt, die ich kürzlich gelesen habe. Es gab erstaunlich viele Parallelen zwischen „Tears of Tess“ und dem Märchen…zumindest in meinen Augen. Natürlich spielt Tess in einer sehr erwachsenen und nicht jugendfreien Version die Hauptrolle. Dennoch kann ich gewisse Ähnlichkeiten nicht leugnen.
Auch Ähnlichkeiten zu „Shades of Grey“ sind natürlich enthalten, allerdings muss ich sagen, dass bei „Tears of Tess“, trotz expliziter Sexszenen, die Handlung komplexer war und dadurch auch mehr im Vordergrund stand.
Besonders überzeugend fand ich auch den Schluss, da er Tür und Tor für eine sinnvolle Fortsetzung öffnete und die Spannung nochmal richtig in die Höhe trieb. Ich war mir anfangs wirklich nicht sicher, aber ich bin sehr gespannt auf Teil 2.
Absolut begeistern konnte mich die Auflösung, warum alle Kapitel mit einer Vogelart betitelt wurden. Diese Idee ist so grandios!
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Kaufen könnt ihr das Buch hier!
Verlag: Festa Verlag
Erscheinungsdatum: 08.02.2018
Seitenzahl: 522
ISBN: 978-3-865-526168
(Durch Klicken auf das Bild kommt ihr wie immer direkt zur Dark Romance-Seite des Festa Verlags)
Bei der Dark Romance-Reihe des Festa Verlags dreht es sich keinesfalls um Pornografie, sondern erotische Literatur mit starken Figuren und Stories, die unter die Haut gehen.
Durch die Gewaltdarstellung, auch Gewalt an Frauen, ist diese Reihe allerdings absolut nichts für Jugendliche. Wem SoG zu seicht war, der könnte hier zufriedengestellt werden.
Vielen Dank lieber Festa Verlag, dass ich „Tears of Tess“ als Rezensionsexemplar bekommen habe. Das hat zwar mein „Urteil“ nicht beeinflusst, mich aber dennoch sehr gefreut <3
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