Gute Idee mit ein paar Schwächen

 

Klappentext und Cover

Aus jeder Menschengeneration wird ein Mädchen auserwählt…

Nina und ihre Zwillingsschwester Artemis sind alles andere als normal. Kunststück, wenn man an der Akademie für Wächter aufwächst. Hier läuft alles etwas anders als auf gewöhnlichen Internaten. Die Teenager der Akademie werden zu Ratgebern für Jägerinnen ausgebildet – jene Mädchen, die mit übernatürlichen Kräften gegen die Mächte der Finsternis kämpfen. Doch obwohl Ninas Mutter ein bedeutendes Mitglied im Rat der Wächter ist, hat Nina den gewalttätigen Lebensstil der Wächter nie selbst angenommen. Stattdessen folgt sie dem Wunsch, Menschen zu heilen, und sucht sich ihre Nische als Sanitäterin an der Akademie.

Bis zu dem Tag, an dem sich Ninas Leben für immer verändert. Dank Buffy – der berühmten (und berüchtigten) Jägerin, für deren Überleben Ninas Vater sein eigenes Leben opferte, ist Nina die neue Auserwählte. Mehr als das: Sie ist die letzte Jägerin – für immer!

Schon während Nina ihre Fähigkeiten mit Leo, ihrem Wächter in spe, trainiert, hat sie alle Hände voll zu tun mit illegalen Monsterkämpfen, einem Glücksgefühle fressenden Dämon und einer schattenhaften Gestalt, die sich in Ninas Träumen herumtreibt … Doch erst, als die ersten Leichen auftauchen, werden Ninas neue Kräfte wirklich auf die Probe gestellt – denn jemand, den sie liebt, könnte das nächste Opfer sein.

Eins ist klar: Auserwählt zu werden ist einfach. Selbst eine Wahl zu treffen ist jedoch verdammt schwer.

Das Cover von „Slayer“ sieht einfach richtig cool aus. Es verspricht Action, Frauenpower und mystische Momente. Auch die Schrift ist super gewählt. Lediglich den Klappentext finde ich viel zu lang und umfangreich.

 

Meine Meinung zu „Slayer“

Als Kind der 90er war ich natürlich absoluter Buffy-Fan, auch wenn ich eher in Spike vernarrt war, als in Angel 😀
Natürlich habe ich mich total gefreut, als ich gesehen habe, dass es ein Buch geben wird, das in Buffys Welt spielen wird.

Gleich vorweg: Man kann „Slayer“ auch lesen, wenn man weder die Serie, noch die  Comics von Buffy kennt. Gleich am Anfang gibt es eine tolle Zusammenfassung der Geschichte der jungen Jägerin, die auch für Fans nochmal ganz nett zu lesen ist. Besonders wichtig ist sie, da „Slayer“ nicht direkt am Ende der Serie ansetzt, sondern ein bisschen später. Es gab noch eine Comic-Staffel, die über die Serie hinaus geht und daran knüpft „Slayer“ an.

Was in diesen Comics passierte, sorgt dafür, dass Nina (die Protagonistin) einen ziemlichen Hass auf Buffy hat. Und genau damit beginnen auch meine Probleme, die ich mit dem Buch hatte. Für mich war Buffy sowas wie eine Kindheitsheldin und dann immer wieder zu lesen, was für ein schlechter Mensch sie doch sei und was sie alles ruiniert habe, hat es mir unwahrscheinlich schwer gemacht, eine Bindung zu Nina aufzubauen. Etwaige Entwicklungen außen vor gelassen, fiel es mir auf den ersten 150 Seiten extrem schwer, dran zu bleiben, da mir das Buffy-Bashing gehörig auf den Keks ging.

Toll fand ich den Perspektivwechsel im Vergleich zur Serie. Buffy selbst war ja Jägerin und somit erlebte man die Geschichten größtenteils aus ihrer Sicht, was absolut spannend war. Spannend ist aber auch die Sicht der Wächter. Wie wird man zum Wächter? Wie sieht die Ausbildung aus? Welche Strukturen gibt es innerhalb des Systems?
Auch das Leben auf dem Internat gefällt mir hier sehr gut. Mit Internaten kann man mich einfach immer locken.

Schwierig dagegen fand ich das Tempo des Buches. Dass eine gewisse Einführung stattfinden muss, auch wenn die Welt grundsätzlich bekannt ist, erschließt sich mir völlig. Aber die eigentliche Handlung beginnt erst etwa bei der Hälfte des Buchs und damit für meinen Geschmack viel zu spät. Das ist mal wieder der Haken, wenn es sich nicht um einen Einzelband handelt. Es wird zu viel Zeit auf Unnötiges verschwendet, oder Kleinigkeiten ausgedehnt, damit sich eine weiterer Band lohnt. Das finde ich einfach schade. Viel Potenzial blieb hier ungenutzt.

Oftmals wird bei Prequels ode ähnlichem ja kritisiert, dass eine bereits erfolgreiche Welt hinhalten muss, um eine Geschichte erfolgreich zu machen, die auch ohne diese Welt funktioniert hätte. Das ist hier absolut nicht der Fall. „Slayer“ funktioniert hervorragend in Buffy Welt, aber ohne sie wäre „Slayer“ unvollständig. Das finde ich also absolut gelungen und empfinde es keineswegs als Abklatsch.

Hoffentlich knüpft der zweite Band an die Qualität der zweiten Hälfte an und bringt die Geschichte der Jägerinnen zu einem runden Ende.

 

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Verlag: Drachenmond Verlag
Erscheinungsdatum:
Seitenzahl: 400

 

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!