Da läuft es einem kalt den Rücken runter…

 

Kurze Hörbuchvorstellung

*Klappentext*

Ihr könnt uns die Wörter nehmen, aber zum Schweigen bringt ihr uns nicht!
Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als einhundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr. Schon bald jedoch kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmutes, ihrer Träume beraubt. Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen und erhält eine Gelegenheit …

Das Cover von „Vox“ gibt einen großartigen Einblick, wie sich Frauen unter dieser Reglementierung fühlen müssen. Und trotzdem wird es dem Ausmaß nicht gerecht, was aber keineswegs kritisch gemeint ist. Ich denke, dieser Überraschungseffekt ist wichtig für das Buch bzw. Hörbuch und soll genau so sein.

 

Meine Meinung

Ich habe mir recht viel Zeit gelassen, diese Rezension zu verfassen. Ich war mir nicht sicher, ob ich die richtigen Worte finden würde und ehrlich gesagt, bin ich mir da immer noch nicht sicher.

Ich wurde neugierig, nachdem dieses Buch bei den Bloggern eingeschlagen ist wie eine Bombe. Als ich auf der Buchmesse gesehen habe, dass das Hörbuch von Andrea Sawatzki gelesen wird, war für mich klar, dass ich es hören möchte. Sawatzki liest einfach großartig! Schon bei den Hörbüchern zur Chroniken der Unterwelt-Reihe war ich Feuer und Flamme und hier setzt sie noch eine Schippe drauf.

Recht schnell habe ich begonnen, „Vox“ zu hören und ich muss sagen, selten hat mich eine Geschichte dermaßen aufgewühlt. Bereits durch den Klappentext wird ja deutlich, dass Frauen und vor allem deren Sprachgebrauch stark reglementiert wird. Welche drastischen Auswirkungen dies aber tatsächlich hat, hat mich fast selbst sprachlos gemacht.

Auch im weiteren Verlauf der Geschichte (der mich mit jedem Kapitel mehr schockiert hat), saß ich regelmäßig im Auto (ich höre in der Regel auf dem Weg zur Arbeit und nach Hause) und habe geflucht wie ein Kesselflicker. Ich habe mich regelrecht in eine Wut hineingesteigert, sodass ich nach der Autofahrt erst mal wieder runterkommen musste. So krass hatte ich das auch noch nicht.
Um Missverständnissen vorzubeugen: All das spricht FÜR die Qualität des Hörbuches 😀

Die Story hat mich mit einer Intensität getroffen, die ich nicht erwartet hatte. Sie ist kreativ, provokativ und vielschichtig.
Außerdem hält sie die eine oder andere Überraschung parat.

„Vox“ ist auf eine Art wichtig, die ich nur schwer beschreiben kann. Frauen werden überall unterdrückt. Manchmal aufgrund von Religion und Kultur, doch auch hierzulande findet sich mehr als genug Diskriminierung. Schauen wir doch nur auf die ungleiche Bezahlung trotz gleicher Leistung.
Mischt man diese Problematik mit den „kreativen“ und „realistischen“ Ideen mancher Männer an der Macht (man schaue nur über den großen Teich) und schon wird so eine Zukunftsvision gar nicht mehr so abwegig, wie man auf den ersten Blick denkt. Klar, gehe ich nicht davon aus, dass ein wortzählendes Armband Realität wird. Aber wer weiß, auf was für Ideen manche kommen…Mich jedenfalls hat es echt schockiert und es beschäftigt mich nachhaltig.

Es gehört für mich zu einer der absolut besten Geschichten, die ich dieses Jahr gelesen bzw. gehört habe!

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Kaufen könnt ihr das Hörbuch hier!

Verlag: argon Verlag
Erscheinungsdatum: 15.08.2018
Spieldauer: ca. 7 Stunden

 

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!