Tolle Idee, leider fehlte ein wenig die Spannung

Klappentext

In Bethel ist das Wort des Propheten Gesetz. Allein Immanuelles bloße Existenz durch die Liebe ihrer Mutter zu einem Fremden ist Gotteslästerung.
So wie alle anderen Frauen in der Siedlung führt Immanuelle ein Leben der Unterwerfung und absoluten Hingabe.
Doch dann betritt sie die verbotenen Dunklen Wälder, die Bethel umgeben. Sie werden von den Geistern von vier Hexen heimgesucht. Diese machen Immanuelle ein außergewöhnliches Geschenk: Das Tagebuch ihrer verstorbenen Mutter …
Fasziniert von den geheimnisvollen Aufzeichnungen, fällt es Immanuelle schwer zu verstehen, weshalb sich ihre Mutter mit den mächtigen Hexen verbündete. Bis sie die grausame Wahrheit über den Heiligen Krieg des ersten Propheten erfährt, bei dem unzählige Frauen und Mädchen missbraucht, gefoltert und verbrannt wurden.

Meine Meinung zu „Das Jahr der Hexen“

Das Thema Hexen finde ich grundsätzlich ja schon immer ziemlich cool und je authentischer das Ganze dargestellt ist, desto mehr freue ich mich.
An der Authentizität lag es hier nicht, dass ich nicht komplett glücklich war, aber es gab ein paar andere Knackpunkte.

Alexis Henderson macht ein ganz schönes Fass auf mit der Gesellschaft, die sie im „Jahr der Hexen“ zeichnet. Maximal patriarchisch „regiert“ ein Mann über die Gemeinde und hält sich quasi seinen eigenen Harem. Das Thema Unterdrückung der Frauen und Sexismus ist also nicht nur unterschwellig zu spüren, sondern ziemlich präsent.

Dadurch, dass es sich um eine Glaubensgemeinschaft handelt, ist natürlich auch das Thema Religion immer wieder angerissen und im Blickfeld.
Aber genau da beginnen meine Schwierigkeiten: Es wird wahnsinnig viel angerissen, aber nichts so richtig vertieft.

Auch die Begegnungen mit den Hexen sind stellenweise so oberflächlich, dass ich mich gefragt habe, ob das jetzt wirklich der Kern war. Ich hätte mir gerade bei den magisch-mystischen Aspekten einfach so viel mehr gewünscht…

Figuren erscheinen, sind phasenweise super zentral und verschwinden dann leider wieder in der Versenkung. Gegen Ende sind manche Figuren verschwunden, die ich als Protagonisten identifiziert hätte, was mich persönlich echt verwirrt hat.

Auch hätte ich mir mehr Grusel und Spannung erhofft. Der Anfang ist super und man findet sofort in die Geschichte rein. Doch dann verläuft sich die Spannung ziemlich. Es plätschert nur so dahin und Szenen, die absolute Highlights sein könnten, verlieren sich in belanglosen Sätzen, die die Stimmung killen. Das ist echt schade.

Auch am Schluss wird einiges ziemlich schnell abgefertigt, während die Autorin sich anfangs noch alle Zeit der Welt gelassen hat. Da fehlte mir so bisschen das Gleichgewicht.
Daher gibts von mir nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.

 

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Verlag: Festa Verlag
Erscheinungsdatum: 21.05.2021
Seitenzahl: 528

 

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!