Gründe für eine Organspende
Gründe, wegen denen eine Spende nötig wird, können ganz vielfältig sein. Manche Menschen werden mit defekten Organen geboren, sodass von Anfang an klar ist, dass über kurz oder lange eine Spende erforderlich sein wird. Aber auch Unfälle oder eine Vielzahl anderer Erkrankungen können Organe so stark schädigen, dass ein neues benötigt wird.
Lebendspende oder Totspende?
Häufiger hört man, dass auch eine Lebendspende möglich sei. Dies gilt allerdings nur für manche Organe und Situationen.
Dass ein Herz beispielsweise für eine Lebenswende ausgeschlossen ist, sollte selbstverständlich sein. Doch bei welchen Organen ist es denn nun möglich? Besonders gängig sind Leber und Niere. Bei der Niere wird eine entnommen und gespendet, da sowohl Spender als auch Empfänger mit einer gut leben können. Von der Leber wird ein kleiner Teil entnommen und dem Empfänger implantiert. Bei beiden regeneriert sich das Organ, sodass auch der Spender keinen Schaden durch die Spende hat.
Der Ablauf einer Spende
Wird klar, dass eine Spende über kurz oder lang notwendig sein wird, kommt der Patient auf eine Liste. Die Kriterien, auf welcher Position man auf dieser Liste landet, sind sehr vielfältig. Natürlich sind Schweregrad und Stadium der Erkrankung ausschlaggebend, um einschätzen zu können, wie dringend das Organ benötigt wird. Aber auch der Zeitpunkt, wann man auf die Liste gesetzt wird, wird erfasst.
Ob ein Organ zum Empfänger passt, ist von ganz vielen Gewebemerkmalen abhängig. Rein die Blutgruppe reicht hier nicht aus. Ist ein passendes Organ gefunden, muss alles recht schnell gehen. Organe sind außerhalb des Körpers auch gekühlt nur eine kurze Zeitspanne überlebensfähig. Die Organe müssen nach der Entnahme innerhalb weniger Stunden transplantiert werden.
Im Anschluss an die Transplantation muss der Empfänger ein Leben lang Immunsuppressiva einnehmen, um eine Abstoßungsreaktion zu verhindern. Diese Medikamente unterdrücken das Immunsystem in gewissem Maße.
Trotzdem kann es zu einer Abstoßung kommen. Entweder akut (also direkt) oder chronisch (also über einen längeren Zeitraum hinweg). In einem solchen Fall wird eine erneute Spende benötigt.
Der Mythos um den Spenderausweis
Immer wieder hört man Sätze wie „Ich habe keinen Organspendeausweis. Wenn mir was passiert, lassen die mich sterben, da sie die Organe brauchen.“ Das ist natürlich ganz großer Schwachsinn. Bei einem Unfall hat kein Ersthelfer die Zeit, nach einem Spenderausweis zu suchen. Da wird geholfen und Punkt. Außerdem wäre es völlig kontraproduktiv, einen Patienten sterben zu lassen, da die Organfunktion ja aufrecht erhalten sein muss, damit Organe gespendet werden können. Man spricht hierbei vom Hirntod. Das heißt, das Hirn hat keinerlei Funktion mehr, das Herz schlägt aber weiterhin. In einer solchen Situation wird die Atmung künstlich aufrecht erhalten, da bei einem Hirntod der Atemreflex fehlt.
Viele haben auch Angst, dass ein Hirntod diagnostiziert wird, obwohl keiner eingetreten ist. Auch das ist mehr als unwahrscheinlich. Immerhin müssen mehrere Ärzte, die unabhängig von einer folgenden Transplantation sind, den Hirntod bestätigen. Und diese Tests, um eben diesen festzustellen, sind sehr ausführlich. Zu den letzten Tests (nach Hirnscans u.v.m.) gehört der Test des Atemreflexes. Setzt hier eine selbstständige Atmung ein, werden die Tests vorerst abgebrochen. Setzt dieser nicht ein, wird ein Schmerztest durchgeführt. Hierbei wird in die Nasenscheidewand gepikst, was äußerst schmerzhaft ist. Ist hier auch keinerlei Reaktion erkennbar, geht man davon aus, dass der Patient hirntot ist. Erst jetzt wird festgestellt, ob der Patient für eine Organspende in Frage kommt. Am einfachsten und schnellsten geht das natürlich über den Organspendeausweis. Liegt dieser nicht vor, müssen die nächsten Angehörigen entscheiden.
Auf dem Organspendeausweis hat man die Möglichkeit, „Ja“ oder „Nein“ anzukreuzen, aber auch Organe auszuschließen, die nicht entnommen werden sollen. Man kann aber auch eine Person bestimmen, die im schlimmsten Fall entscheiden soll, was passiert.
Der Skandal 2012
Das Jahr 2012 wirft auch heute noch seine Schatten auf die Organspende. Damals betrog ein Göttinger Arzt das System und sorgte so dafür, dass seine Patienten früher und schneller Organe gespendet bekamen, als ihnen eigentlich zugestanden hätten. Nun kann man natürlich sagen, dass das ein riesiger Skandal war, der zeigt, dass das System fehlerhaft ist. Man kann es aber so sehen, dass die Organe an Menschen gespendet wurden, die dringend benötigt wurden…nur eben etwas früher als es rechtmäßig gewesen wäre. Ich persönlich finde es zwar moralisch völlig falsch, das System zu hintergehen, aber ich habe mich dazu entschieden, meine Organe zu spenden. Und dann bin ich froh, wenn sie an jemanden gehen, der sie benötigt. Ob jetzt auf Listenplatz 1 oder 5…In meinen Augen war das kein Spendeskandal, sondern ein Listenskandal. Und darauf basierend zu sagen, man verweigert die Spende der eigenen Organe, finde ich persönlich völlig falsch.
2017 wurden 797 Organspenden durchgeführt, wobei 2.597 Organe gespendet wurden. Alleine für eine neue Niere stehen über 10.000 Menschen auf der Warteliste, für ein neues Herz 1.100. Ihr seht also, es besteht deutlich mehr Bedarf, als Organe zur Verfügung stehen.
Ich für mich hoffe, dass – sollte es zum tragischsten Fall kommen – mein Tod wenigstens noch einen Sinn hat und anderen ein längeres, gesünderes und schöneres Leben ermöglichen kann. Denn ein einzelner Mensch kann mit seinen Organen bis zu 7 Menschen helfen.
Einen Organspendeausweis bekommt man ganz einfach hier!
„Dein fremdes Herz“
Wer den Klappentext zu Kati Secks neuem Buch schon kennt, weiß, warum dieses Thema hier so ausführlich behandelt wird. Für die anderen:
Seit ihr Vater Hannes sie und ihre Mutter vor Jahren Hals über Kopf verlassen hat, lässt Nela nur wenige, ausgewählte Menschen in ihre überschaubare Welt. Doch dann bekommt sie ein Paket mit Briefen an ihren Vater, die dessen zweite Ehefrau Ellen kurz vor Hannes‘ Tod an ihn geschrieben hat. Durch sie erfährt Nela, dass das Herz ihres Vaters vor 15 Jahren an einen Teenager gespendet wurde.
Die Briefe stellen Nelas Leben auf den Kopf. Vor allem lässt sie der Gedanke an den Jungen, dem Hannes‘ Herz gespendet wurde, nicht los. Sie will herausfinden, wer er ist, und beginnt ihre Suche an der Ostseeküste, nicht ahnend, dass diese Reise ihr Leben verändern wird.
Kaufen könnt ihr das Buch seit gestern hier! Habt viel Spaß beim Lesen und bei der restlichen Blogtour <3
Ihr möchtet eins von drei Exemplaren gewinnen? Dann beantwortet mir folgende Frage in den Kommentaren:
Wie steht ihr zum Thema Organspende?
Teilnahmebedingungen:
– Du bist 18 Jahre alt oder hast die Teilnahmeerlaubnis deiner Erziehungs-/Sorgeberechtigten.
– Du erklärst dich damit einverstanden, das dein Name im Gewinnfall öffentlich auf unseren Blogs/Social Media Seiten genannt wird und wir deine Adresse zum Zwecke des Gewinnversands an Bastei Lübbe übermitteln dürfen
– Der Gewinner wird am 7. April 2019 bekanntgegeben und melden sich bitte innerhalb von 24 Stunden mit ihrer Postadresse unter k.wendorff89@googlemail.com
– Teilnehmen kann jeder mit einem Wohnsitz in Deutschland, Österreich und der Schweiz
– Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich, eine Haftung für den Postversand wird nicht übernommen und der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
30. März 2019 um 11:39 Uhr
Hallo und guten Tag,
das ist eines der Themen, die jeder für sich selber entscheiden muss/kann/darf oder sollte…… und da sollte auch kein Gesetz/Regierung irgendwie eingreifen oder Vorschriften machen…
LG..Karin..
30. März 2019 um 19:14 Uhr
Hallo,
vielen Dank für den interessanten Beitrag.
Ich finde, das jeder das für sich selbst entscheiden sollte ob er Organe spenden möchte oder nicht.
Liebe Grüße
Anna
31. März 2019 um 01:00 Uhr
Ich bin pro Organspende. Habe mir direkt mit 18 einen Spenderausweis zugelegt. Mittlerweile dürfte ich nicht mehr spenden, ebenfalls kein Blut und keine Stammzellen, was ich unheimlich tragisch und schlimm finde, da ich gerne geben und helfen würde. Ich finde es wichtig, dass möglichst viele einen Ausweis haben und bereit zu Spende sind, genau wie bei Blut und Stammzellen auch. Man muss sich immer ins Gewissen rufen, dass man selbst sicherlich auch sehr froh wäre, wenn einem oder einem geliebten Menschen geholfen werden könnte. Schlimm genug, dass viele die gerne helfen würden wegen Krankheit usw nicht mehr dürfen.
31. März 2019 um 07:04 Uhr
Ja der Meinung bin ich auch. Jeder kann in die Situation kommen, diese Hilfe zu brauchen. Da sind wir auch alle froh, wenn einer bereit ist, zu spenden
9. April 2019 um 16:45 Uhr
Halli hallo. Ich wollte mal fragen, bis wann das ganze geht? Die Blogtour ist ja glaub ich vorbei.
9. April 2019 um 17:30 Uhr
Hier stehen die Gewinner, habe es gerad auch nur durch Zufall entdeckt:
https://bibliophiliehermine.blogspot.com/2019/04/gewinnerbekanntgabe-zur-blogtour-dein.html
9. April 2019 um 17:30 Uhr
Vielen Dank fürs verlinken
Bin noch nicht dazu gekommen?
1. April 2019 um 09:05 Uhr
Ich habe schon hin und her überlegt aber bis heute auf keinen passenden Punkt gekommen bin so einen zu machen, haben zu wollen oder ähnliches!
LG Jenny
1. April 2019 um 22:10 Uhr
Jeder sollte darüber die freie Entscheidung haben, ob er das möchte, aber ich finde die Organspende echt wichtig.
Liebe Grüße,
Daniela
2. April 2019 um 06:27 Uhr
Hallo!
Ich glaube an ein Leben nach dem Tod und der Gedanke, nicht vollständig ins Grab zu kommen ist mir sehr unheimlich. Aber letzten Endes denke ich, dass das, was von uns weiterlebt, die Seele ist und wir den Körper im nächsten Leben nicht mehr benötigen, von daher habe ich mich zur Organspende entschieden. Ich habe allerdings die Augen (Netzhaut) ausgeschlossen.
Ich bin noch nicht ganz sicher, was ich mache, wenn wirklich die Pflicht dazu kommt und man widersprechen muss, wenn man nicht spenden will. Jetzt kann ich meine Entscheidung täglich ändern, indem ich etwas auf meinem Ausweis verändere. Wenn das amtlich festgehalten werden muss, dann wird es aufwendiger, sich umzuentscheiden. Ich gehe davon aus, dass ich dann eher “nein” sage, dann muss ich mich nicht mehr weiter mit dem Thema befassen.
Lebensspende fände ich für mich sehr problematisch, da ich mega Angst vor Ärzten, Spritzen, Nadeln, etc. habe. Aber ich denke, dass ich es machen würde, wenn ein sehr naher Angehöriger, meine Schwester oder meine Eltern, etwas benötigen würden. Dafür kann man sich dann wohl zusammenreißen.
Viele Grüße
Yvonne
2. April 2019 um 09:12 Uhr
Den Aspekt mit dem Leben nach dem Tod finde ich sehr interessant, aber ich denke auch, dass das eher spirituell zu sehen ist und die Organe nicht benötigt werden dafür.
Ich verstehe deinen Aspekt bezüglich der Widerspruchsregelung, aber ich hoffe, dass diese den Zustand verbessern werden, da viele zu faul sind, sich einen Ausweis zuzulegen und sie dadurch zu faul sind, zu widersprechen. Viele sagen auch sie haben sich nie damit befasst. Durch die Regelung wären sie gezwungen, sich damit zu befassen, was ich wichtig finde.