Wow, einfach nur heftig
Kurze Buchvorstellung
*Klappentext*
Zeit. Für Helene bleibt sie stehen, als ihre beste Freundin Cassie stirbt. Weiterleben kann sie nur, indem sie Antworten sucht – beim Amokläufer, bei seinen Opfern, bei den Hinterbliebenen. Helene verliert sich in Wut, Trauer und Schuld. Nur manchmal, zusammen mit Erik, kommt das längst vergessene Gefühl der Leichtigkeit zurück. Aber darauf kann Helene sich nicht einlassen, ohne Cassie zu verraten …
„Bis die Zeit verschwimmt“ kommt sehr dezent und unscheinbar daher. Wenn man die Geschichte kennt, will man fast sagen „respektvoll“. Ein knalliges Cover wäre der Geschichte von Helene nicht gerecht geworden, daher finde ich es wirklich sehr passend.
Meine Meinung zu „Bis die Zeit verschwimmt“
Das Thema Amokläufe an Schulen in Romane abzuhandeln, ist prinzipiell nichts Neues. Es gibt bereits das eine oder andere auf dem Markt. Doch ich habe noch keines davon gelesen, schon gar nicht, seit ich selbst Lehrerin bin.
Ich muss sagen, dass die Wahl bei „Bis die Zeit verschwimmt“ als „Erstling“ für mich ziemlich gut war. Hier wird die Situation und besonders die Zeit danach aus der Sicht von Helene betrachtet. Helene überlebt einen Amoklauf, verliert dabei ihre beste Freundin Cassie.
Der Aspekt der Schule und besonders der Lehrer wird hier nahezu überhaupt nicht betrachtet und das war für mich sehr gut. Ich weiß nicht, in wieweit mich das aktuell zu sehr aufwühlen würde.
Trotzdem habe ich gelitten. Ich habe so unfassbar mit Helene gelitten, gewütet, getrauert und gelöst.
Besonders gelungen finde ich, dass Helenes Leidensweg auf eine Art verfolgt wird, die sehr wertfrei ist. Beim Lesen dachte ich häufiger, dass an einigen Stellen kritische Stimmen von außen unpassend gewesen wären. Ich hoffe, ihr wisst, was ich meine. Helene darf einfach so trauern und verarbeiten, wie es für sie richtig ist.
Das hat auch mir als Leser Raum für all die Gefühle gelassen, die man beim Lesen hier unweigerlich durchlebt.
Wut, Hass, Unverständnis und irgendwann eine wage Form von Akzeptanz…durch dieses Gefühlschaos begleiten wir dank Svenja Buchner eine Protagonistin, die auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden etwas unfassbar schreckliches durchmacht und am Ende doch nicht daran zerbricht.
Dieses Buch hat mich wahnsinnig berührt und wird mich noch eine ganze Weile begleiten.
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Verlag: Thienemann-Esslinger Verlag
Seitenzahl: 320
Erscheinungsdatum: 18.01.2020
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
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