Das war mal was völlig anderes…

 

Klappentext und Cover

Jason Tray ist ein erfolgreicher Karikaturist, der von seinem Agenten für ein paar Tage in eine Hütte am See verbannt wurde, um Ruhe zu finden.
Als er eines Nachts mit ein paar Einheimischen in einer Kneipe rumhängt, bieten sie ihm an »Blister zu sehen«. Ohne zu ahnen, wovon sie reden, nimmt Jason ihr Angebot an.
Und so späht er kurz darauf durch das Fenster eines Schuppens auf das Albtraumhafteste, was er jemals gesehen hat: Blister ist eine fürchterlich entstellte junge Frau, die sich vor der Welt versteckt. Am nächsten Morgen bedauert Jason sein Verhalten. Er muss sich bei der Frau entschuldigen …
Doch diese kleine Stadt hat ihre Geheimnisse und Bewohner, die vor nichts zurückschrecken, um sie zu hüten.

DAs Cover von „Blister“ ist richtig unheimlich. Es gefällt mir wahnsinnig gut, da es direkt das Kopfkino anwirft. Absolut gelungen!

 

Meine Meinung zu „Blister“

Nach dem Cover hatte ich mit einer richtig heftigen und blutigen Story gerechnet und dachte, es ginge direkt rund.
Daher hat mich die erste Hälfte ein wenig überrascht, da es doch relativ ruhig zugeht.
Und trotzdem muss ich sagen, dass die Geschichte nachwirkt. Die Frage, was einen Menschen zu einem Monster macht, wird von Jeff Strand und „Blister“ aus einem neuen Blickwinkel betrachtet, den ich so bislang nicht kannte.
Allein dieser Aspekt gefällt mir wahnsinnig gut und genau deshalb ging mir „Blister“ auch so sehr unter die Haut.

Rachel, die in der Geschichte von den Dorfbewohnern „Blister“ genannt wird, wurde massiv verstümmelt. Daher auch der Name, der übersetzt so viel wie „Blase“ bedeutet. Ihr Gesicht ist nicht sehr ansehnlich, aber ich habe sie ziemlich schnell in mein Herz geschlossen. Sie zeigt, wie viel unter einer Maske stecken kann, wenn man eine Person erst mal richtig kennenlernt.
Auch ihre Entwicklung gefiel mir richtig gut. Sie hat einen wundervollen Charakter und ist so eine starke Persönlichkeit, die ihr Schicksal mit solch einer Reife trägt, dass es fast schon wirkt, als müsse man sie deshalb in Schutz nehmen.

Jason, der männliche Protagonist, ist ein eher ruhiger Typ, den ich aufgrund seiner leichten Naivität irgendwie echt drollig fand. Allerdings hätte ich mir bei ihm ein wenig mehr Einblick gewünscht, was seine Entwicklung angeht. Manche Entscheidungen und Änderungen seiner ursprünglichen Entscheidung kamen für mich ein wenig zu plötzlich und unerwartet.
Nichtsdestotrotz kann man sich von ihm noch eine Scheibe abschneiden, denn er hat das Herz echt am rechten Fleck.

Jeff Strand kannte ich schon von einer anderen Geschichte und auch bei „Blister“ konnte er mich mit seinem Schreibstil vollkommen überzeugen. Wenn geflucht wird, kommt das wirklich von ganz unten und ich musste immer wieder ein wenig schmunzeln. Auch sein Wordbuilding gefällt mir sehr gut, denn er versteht es, Worte in Bilder zu verwandeln.

„Blister“ ist sicher kein auffallend heftiges Buch, wenn man die Menge an Blut und Toten betrachtet. Aber manchmal liegt das Grauen wo ganz anders… denn Menschen können mit ihren Worten so grausam sein, wie es Taten kaum sein könnten. und manche Taten zeigen ihr wahres Gesicht erst viel später als erwartet….

 

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Verlag: Festa Verlag
Erscheinungsdatum: 20.10.2020
Seitenzahl: 304

 

Vielen lieben Dank für das Rezensionsexemplar!