Ein absolutes Meisterwerk

 

Kurze Buchvorstellung

*Klappentext*

Amaia ist gerade sechzehn geworden – zum achten Mal. Warum ihre Familie so langsam altert und warum sie keinem ihrer fünf Geschwister ähnelt, möchte Amaia unbedingt herausfinden, aber ihre Eltern tun alles, um dieses Familiengeheimnis zu wahren – ständige Umzüge, strenge Regeln und Gedankenkontrolle inklusive. Amaia sieht ihre Chance gekommen, als ihre älteren Brüder eines Tages einen Gefangenen mit nach Hause bringen: den geheimnisvollen wie gefährlichen Noár, der ebenso wenig menschlich ist wie sie. Doch dann wird Amaias Familie angegriffen und plötzlich ist Noár ihre letzte Hoffnung: Er verlässt mit ihnen die Menschenwelt und bringt sie nach Cassardim, ins Reich der Toten, wo Amaia zwischen Intrigen, Armeen, lebendig gewordenen Landschaften, unwirklichen Kreaturen und mächtigen Fürstenhäusern endlich ihre Antworten findet – und ihr Herz verliert.

Ja, ich gehöre auch zu denen, die das Cover von „Cassardim“ nicht hundert prozentig gelungen finden. Nein, ich werde deshalb trotzdem nichts Negatives darüber sagen, denn in meinen Augen ist vor allem das Gesicht der Frau das Problem. Den Rest finde ich durchaus passend und besonders die Farbgebung gefällt mir sehr gut.
Da ich sowieso kein Freund von Gesichtern auf Covern bin, bin ich da eh schwere Kundschaft. Aber ich muss ganz ehrlich sagen: wer sich bei dieser phänomenalen Geschichte auf ein Cover fokussiert, dem kann eh nicht mehr geholfen werden 😀

 

Meine Meinung zu „Cassardim“

Ich weiß ja, dass alle Julia Dippel für Izara feiern ohne Ende. Ich selbst durfte sie im Juli auf einem Bloggerevent treffen und fand sie einfach wahnsinnig sympathisch.
Dort hat sie auch aus „Cassardim“ gelesen und diese Lesung war einfach fantastisch. Also wurde ich neugierig und war gespannt auf das Buch. Als es dann da war, hatte ich etwas Bammel, denn oftmals kann ich einem solch großen Hype ja nicht wirklich folgen und ich wollte nicht enttäuscht werden.

Doch ich muss sagen, diese Befürchtung war meeeehr als unbegründet. Bereits nach wenigen Seiten war ich völlig gefesselt von der Story und der Welt. Ich war neugierig auf die Figuren und hatte die ersten schon in mein Herz geschlossen.
Das Worldbulding ist einfach unfassbar großartig gemacht. Julia Dippel entführt uns in eine unbekannte Welt und gibt dem Leser dennoch das Gefühl, dort Zuhause zu sein.

Schon während des Lesens hatte ich immer wieder das Gefühl von Heimweh, wenn ich gerade nicht lesen konnte. Und jetzt, da ich das Buch seit einigen Tagen ausgelesen habe, fühlt es sich tatsächlich so an, als wäre ich weg gezogen und würde lieb gewonnene Menschen vermissen. Das klingt völlig verrückt, aber das ist es, was Julia mit ihrem Schreibstil schafft.

Das Mischungsverhältnis aus spannendem Abenteuer und herzerwärmender Liebesgeschichte, die frei von jedem Kitsch und Klischee ist, ist einfach sehr gelungen. Ich kann es nicht leiden, wenn es die Rahmenhandlung eigentlich nur gibt, um die Lovestory zu rechtfertigen. Doch das ist hier absolut nicht der Fall. Die Figuren sind authentisch, liebenswert und haben trotzdem ihre Ecken und Kanten. Ihre Macken sind trotz allem glaubwürdig und werden nicht nur aufgeführt, um krampfhaft einen Bad Boy zu erzeugen oder so.

Auch das Thema „Unsterblichkeit“ (oder langsames Altern oder wie auch immer man es nennen mag) wird hier auf eine ziemlich coole und – zumindest für mich – auch neue Art und Weise behandelt, die die Spannung deutlich erhöht hat. Viele Entwicklungen waren für mich nicht vorhersehbar. Ich wusste, irgendetwas passt da nicht ganz und es würde sicher irgendeinen plausiblen Grund dafür geben, doch ich hatte meist bis zuletzt keine Ahnung, in welche Richtung es sich entwickeln würde. „Cassardim“ hat immer wieder für Überraschungen gesorgt.

Ich komme aus dem Schwärmen nicht mehr heraus. Diese Geschichte ist so unfassbar großartig, dass ich den seltenen Satz geäußert habe „Ein Glück ist das eine Reihe und kein Einzelband!“ Und ihr wisst, was das bei mir bedeutet! Aber hier bin ich verdammt dankbar, dass ich zurück kehren darf nach Cassardim und Amaia und Noár wiedersehen darf. (Allein, dass ich mich immer noch – ohne nachzuschauen – an die Namen der Protagonisten erinnern kann, ist bei meinem Namensgedächtnis schon bezeichnend)

Für mich gehört „Cassardim“ zu den absoluten Jahreshighlights und ich freue mich wahnsinnig auf die Fortsetzung. Wer Jugendfantasiy mag, sollte UNBEDINGT dieses Buch gelesen haben! Wirklich! Lest es!

 

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Verlag: Planet! (Thienemann-Esslinger)
Erscheinungsdatum: 17.10.2019
Seitenzahl: 528

 

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!