Ein Einzelband wäre hier wohl sinnvoll gewesen
Klappentext und Cover
Das Königreich Lathien, einst Teil eines mächtigen Kaiserreichs, wird von Dürre und König Tiban beherrscht, einem grausamen Tyrannen. Die Menschen hungern, Räuberbanden ziehen durch das Land, Kinder werden verstoßen und Rebellion liegt in der Luft.
Ukalion, der illegitime Bastard des Königs, möchte seinen verhassten Vater stürzen und begibt sich in die ehemalige Kaiserstadt Ycena. Einst war sie prunkvoll und voller Leben, nun stehen nur noch von alter Hexerei verseuchte Ruinen – und der alptraumhafte Palast. In ihm soll noch immer die Kaiserstochter schlafen, seit sie vor 600 Jahren vom Zirkel der 13 Zauberinnen in einen ewigen Dornröschenschlaf versetzt wurde. Den Legenden zufolge wird ihr Retter die dreizehn Königreiche wieder vereinen und Kaiser werden.
Auch Tyra, die ehemalige Duftfinderin, hat die Fährte aufgenommen. Sie jagt den rätselhaften Mann, der ihren Sohn entführt hat und allem Anschein nach ein Hexer ist – oder etwas noch Schlimmeres. Welche Pläne hat er mit dem kleinen Jungen? Und Tyras Kind ist nicht das einzige, das er in seine Gewalt bringt …
Das Cover zu „Dornenthron“ ist genau so, wie man es nach dem Klappentext erwarten würde: düster, atmosphärisch und man hat direkt eine Vorstellung des besagten Throns. Sehr gelungen!
Meine Meinung zu „Dornenthron“
Märchenadaptionen sind meine Welt und wenn sie als besonders düster angekündigt werden, bin ich Feuer und Flamme. Immerhin sind die Märchen ursprünglich auch alles andere als so weichgespült, wie wir sie kennen.
„Dornenthron“ habe ich also sehnsüchtig erwartet und mich darauf gefreut, eine düstere Version von Dornröschen kennenzulernen … leider wurde es doch deutlich weniger düster als erwartet.
Boris Koch lernte ich durch einen Comic kennen (hier geht es zur Rezension) und lieben. Ich mag seinen Humor und seine schräge Denkweise … doch davon konnte ich im Dornenthron leider kaum etwas wiederfinden.
Viel eher fiel auf, wie unglaublich ausschweifend hier erzählt wurde.
Natürlich ist ein Roman, der sich leider dann auch noch als Reihenauftakt herausstellte, kein Comic. Das ist mir durchaus bewusst. Aber trotzdem finde ich es ermüdend, wenn sich unwichtige Handlungen und Details auf 20 oder 30 Seiten erstrecken. Immer wieder fragte ich mich am Kapitelende, was eigentlich der Sinn hinter dem eben gelesenen war. Da sinkt die Motivation zu lesen leider sehr schnell, auch wenn man die erschaffene Welt wirklich interessant findet.
Ich finde die Grundidee hinter dem Buch super, nur leider kam ich mit dem Erzählstil nicht so ganz zurecht.
Ich hätte mit gewünscht, dass man die Story nicht auf eine Reihe auslegt, sondern sich auf das Wesentliche fokussiert. Daherbin ich mir relativ sicher, dass man aus den stark 400 Seiten ein deutlich kürzeres Buch hätte machen können und dann hätte die Fortsetzung auch Platz gefunden.
So ist es für mich leider so, dass das Erzähltempo und die dadurch fehlende Spannung im Buch das Interesse weiterzulesen minimiert hat. Ich denke, ich werde mir erzählen lassen, wie es ausging. Sicherlich wird es noch einige spannende Stellen geben, im „Dornenthron“ gab es natürlich auch Stellen, die durchaus spannend zu lesen waren. Doch in der Summe fehlte mir leider einfach zu viel. Es fühlt sich eher an wie die ausführliche Einführung in die Geschichte, deren Handlung erst in der Fortsetzung richtig einsetzt.
Schade, denn Potenzial wäre da gewesen. Auch der Schreibstil von Boris Koch, bzw. das Wordbuilding und wie die Sätze aufgebaut und gestaltet sind, sind absolut lesenswert. So habe ich auch nicht sehr lange an dem Buch gelesen. Aber es lag eben eher an der sprachlichen als an der inhaltlichen Gestaltung.
Obwohl ich durchaus auch bei der Figurengestaltung Lob da lassen muss. Sie sind authentisch und kreativ und es macht Spaß, mehr über sie zu erfahren. Doch ganz so viel hätte es einfach nicht sein müssen.
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Verlag: Droemer Verlag
Erscheinungsdatum: 01.04.202
Seitenzahl: 432
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
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