„Wie ich lernte, schön zu schreiben“
Diese Rezension wird ein wenig anders, als die anderen, die ihr von mir gewohnt seid. Immerhin handelt es sich hier um keinen Roman, sondern eher um eine Anleitung oder sowas wie ein Lehrbuch.
Der Aufbau
Auf den ersten beiden Doppelseiten wird man ein wenig in das Buch eingeführt. So bekommt man erklärt, wie es aufgebaut ist und warum zum Beispiel alle Alphabete auf Karopapier vorgestellt werden. Schön finde ich hier, dass so viele Farbfotografien untermalen, was erklärt wird. Es wird erwähnt, dass ein Konzept sinnvoll ist, da eine Tafel beispielsweise sonst unübersichtlich wird. Hier wird der direkte Vergleich gezeigt, zwischen zwei Tafeln, die sich beide unterschiedlicher Schriftarten und Anordnungen bedienen, trotzdem ist eine der beiden Tafeln deutlich chaotischer als die andere.
Anschließend wird je eine Doppelseite pro Schrift verwendet. Auf der linken Seite wird die Schrift vorgestellt und anhand des Karorasters erklärt, welche Dimension und welche Verhältnisse die Buchstaben zueinander haben. Außerdem wird gezeigt, wie man, wenn man bereits ein anderes Alphabet beherrscht, durch einfache Änderungen der Buchstaben auch dieses Alphabet hinbekommt. Besonders diesen Teil finde ich sehr hilfreich, denn oftmals denkt man, man müsse alles von null auf lernen. Dabei wird klar, dass man manchmal nur Kleinigkeiten ändern muss, zum Beispiel Serifen einfügen.
Auf den letzten Seiten findet man außerdem eine Vielzahl an Verzierungen, Banderolen und Bordüren, mit denen man sein Werk noch ausschmücken kann.
Hat es mir geholfen?
Schon seit längerem bewundere ich auf Facebook die vielen tollen Seiten, die manche aus ihrem Bullet Journal zeigen und wünsche mir, ich hätte auch das Talent, so viele tolle und unterschiedliche Schriften dafür zu verwenden. Auch für meinen Unterricht fände ich es toll, wenn ich Tafelbilder oder Plakate abwechslungsreicher gestalten könnte. Daher habe ich mich sehr gefreut, als ich durch dieses Buch die Chance erhalten habe, ein wenig daran zu arbeiten.
Ich habe nun schon einige Kombinationen ausprobiert. Bei manchen hat es besser funktioniert, bei manchen muss ich noch etwas üben. Aber es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Besonders hilfreich finde ich, dass tatsächlich so gut wie alle Alphabete auf Karopapier zu sehen sind und auch erklärt wird, wieviele Karos für welchen Teil des Buchstaben verwendet werden soll. Dadurch kann man sich deutlich leichter orientieren.
Auch die Auswahl der Alphabete finde ich sehr gelungen. Sie unterscheiden sich im Schwierigkeitsgrad, sodass man sich zuerst an den einfacheren versuchen kann und sich dann an die aufwändigeren wagt. Außerdem sind sie wirklich hübsch und ich denke, es ist durch die Vielfalt für jeden etwas dabei.
Ein paar kleine Kritikpunkte habe ich dennoch. Ich hätte mich über den einen oder anderen Tipp zum Thema Material gefreut. So etwas wie „Um bei dieser Schrift das gewünschte Ergebnis zu erzeilen, bietet sich eine weiche Füllfeder an“ oder sowas in der Art, würde mir helfen. So benutze ich vorerst für alles einen Bleistift und erkundige mich anschließend, ob sich die eine oder andere Anschaffung lohnt.
Außerdem hätte ich ein wenig Platz zum Üben und Ausprobieren schön gefunden. Denn durch den doch recht steifen Einband fällt es mir schwer, das Buch daran zu hindern, zuzufallen, während ich auf einem extra Blatt versuche umzusetzen, was ich zuvor gelesen habe.
Insgesamt gefällt mich aber die Aufmachung und die Auswahl super gut, weshalb ich 4 von 5 Büchern vergebe!
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Verlag: Bassermann (RandomHouse Verlagsgruppe)
Erscheinungsdatum: 02.10.2017
Seitenzahl: 80
ISBN: 978-3-8094-3803-8
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