Julis Geschichte geht richtig unter die Haut
Kurze Buchvorstellung
*Klappentext*
„“Du bist deines eigenen Glückes Schmied.“
In diesem Glauben wurde Juli großgezogen und dementsprechend selbstbewusst geht sie durch die Welt.
Juli ist klug, charmant und beliebt.
Als eine neue Mitschülerin in ihre Klasse kommt, ahnt sie nicht, dass diese ihr sehr bald zeigen wird, wie falsch sie lag.
Julis Leben gleicht plötzlich einem Sturzflug, dessen Ausgang ungewiss ist.“
Das Cover von „Juli im Winter“ ist großartig. Die Eiche in der Mitte und die Flammen Außenrum treffen nicht nur wichtige Bestandteile der Handlung sondern ich ziemlich genau eine vorherrschende Emotion der Geschichte.
Die Geschichte
Julis Schwester wurde in der Schule so heftig gemobbt, dass sie nicht weitermachen konnte. Da dies auch Auswirkungen auf ihre Schwester hatte, wechselte Juli auf ein Internat, an dem sie schnell Anschluss fand. Sie hat viele Freunde, ihre Noten sind gut und sie fühlt sich besser.
Bis Nessa an die Schule kommt. Juli möchte ihr den Einstand erleichtern, doch schnell wendet sich das Blatt und Julis Leben wird zu einem Alptraum.
Meine Meinung
Eine ganze Weile schon schaut mich dieses Buch erwartungsvoll aus dem Regal an. Doch genau so lange habe ich mich nicht ran getraut, da es von vielen Bloggerkollegen mit einer eindeutigen Triggerwarnung versehen wurde. Bevor ihr weiterlest: Diese möchte auch ich aussprechen, denn die Story ist echt heftig.
Viele von uns kennen vermutlich das Gefühl, ausgestoßen und ausgegrenzt zu werden. Leider muss man wohl sagen. Je jünger die Betroffenen sind, umso schwerer trifft es sie meist. Julis Schwester hat diesem Druck nicht standgehalten und einen eigenen Ausweg geschaffen. Doch auch Juli sieht sich mit diesem Problem konfrontiert, denn die Mobber sind nicht die offensichtlichen Rowdys, sondern vermeintlich unschuldige Teenies, die man nie verdächtigen würde.
Über die Figuren möchte ich eigentlich gar nicht viel verraten, da eigentlich jedes Wort spoilern würde. Nur eins: Ich bin durch ungefähr jedes Gefühl gewandelt. Von Hass, Unverständnis, Hoffnung, Trauer, Zuneigung…es war echt alles dabei.
Mich selbst als Person hat diese Geschichte feinfühliger gemacht. Das hoffe ich zumindest. Ich als Lehrerin bin eine der Personen, die zumindest in der Schule (hoffentlich) die erste Anlaufstelle bei solchen Problemen ist. Ich hoffe, ich schaffe es, sollte es eines Tages zu einem solchen Fall kommen, mit offenen Augen die Sache betrachten zu können und mich nicht durch vermeintlich unschuldiges Verhalten täuschen zu lassen.
Mobbing ist eine ziemlich üble Sache, die dramatischste Folgen haben kann. Das zeigt A.L. Kahnau mit „Juli im Winter“ ziemlich eindrucksvoll. Ihre Sprache befördert einen so sehr in die Geschichte, dass ich sie innerhalb eines Nachmittags gelesen hatte und wirklich gelitten habe.
„Zurück bleibe ich. Mit einem Kopf voller Worte, die auf mich einstechen wie tödliche Waffen.“
Es gab Situationen, die natürlich auch mir nicht fremd waren. In diesem Momenten habe ich mich wieder genauso gefühlt wie damals, weshalb ich diese Triggerwarnung wirklich nachvollziehen kann. Wer früher massiv unter diesem Problem gelitten hat, den könnte dieses Buch ganz schön aus der Bahn werfen.
Trotzdem finde ich, dass besonders Lehrer es gelesen haben sollte, um sich klar zu machen, wie subtil Mobbing ablaufen kann.
Ich bin erschüttert, aufgewühlt und beeindruckt von dieser Story.
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Verlag: SP bei BoD
Erscheinungsdatum: 08.12.2017
Seitenzahl: 278
ISBN: 987-3-746-047898
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