Krasses Thema mit fesselnder Umsetzung
Triggerwarnung: Tod und Suizid
Klappentext
Von sonderbaren Engeln und den menschlichen Irrpfaden
Dies ist eine Geschichte über Missverständnisse und menschliche Irrungen … Unter der sonst so strahlenden Sonne von Palma de Mallorca leidet die egozentrische Studentin Catalina an großem Liebeskummer. Sich das Leben zu nehmen, scheint für sie der einzige Ausweg zu sein. In der Stunde ihrer Not steht Catalina eine überirdische Präsenz zur Seite – der außergewöhnliche Engel Karmen: Eine scheinbar junge Frau in einem schwarzen Skelettanzug mit rosa Haaren und frechen Sommersprossen, die ihre Schützlinge mit unvergleichlicher Empathie auf eine ganz besondere Reise führt.
Meine Meinung zu „Karmen“
Mein erster Eindruck vom Comic war direkt eine Freudsche Fehlleistung und auch nach dem Lesen finde ich es noch sehr passend, dass ich zunächst dachte, der Titel sei „Karma“.
Ohne es zu wissen, habe ich gedanklich aus dem Namen einer der Protagonistinnen ein sehr wichtiges Thema des Comics gemacht.
Es geht um das Thema Tod und was danach eigentlich kommt. Catalina macht ihrem Leben ein Ende, aber sie verschwindet danach nicht einfach, sondern bleibt der Welt noch erhalten.
Und zwar als eine Art Geist. Sie wird von Karmen mit auf eine Reise genommen und hier beginnt die Besonderheit des Comics… spätestens.
Denn Karmen erscheint in einem Ganzkörperanzug, der aussieht wie ein Skelett. Was zunächst wie ein Karnevalskostüm wirkt, passt letztendlich aber doch ganz gut zu ihrem Job.
Und Catalina ist nackt. Dies sorgt für die eine oder andere komische Situation. Insgesamt ist „Karmen“ erstaunlich humorvoll, dafür dass es um ein so schweres Thema geht.
Und genau das mag ich wahnsinnig gerne. Ich selbst bin eine Person, die das Thema Tod ungern tabuisiert. Vielen fällt es schwer damit umzugehen und dann sollte man sich tatsächlich überlegen, ob diese Geschichte das Richtige ist. Aber diese Art damit umzugehen, mag ich sehr gerne. Mit schwarzem Humor, leicht zynisch und durchzogen von Sarkasmus begleitet Karmen Catalina auf dem Weg, die Situation zu realisieren und damit umzugehen.
Karmen selbst ist eine sehr spezielle Figur und eckt wohl häufiger an. Trotzdem scheint sie so einiges richtig zu machen und das macht sie ungemein sympathisch.
Sie ist nicht auf den Mund gefallen und zieht ihr Ding durch.
Ein bisschen weniger sympathisch fand ich dagegen anfangs Catalina.
Sie ist ziemlich egoistisch und nervig. Doch man lernt sie auch von einer anderen Seite kennen, was mich dann doch mit ihr versöhnt hat.
Das Artwork hat mir hier unfassbar gut gefallen. Es ist manchmal knallig und irgendwie extravertiert, aber genau das passt so gut zu den Figuren, vor allem zu Karmen.
Es mag aufgrund des Hauptthemas extrem wirken, aber ich finde es sehr stimmig.
Insgesamt muss ich sagen, dass mich „Karmen“ extrem gut unterhalten hat und wenn man mit dem Umgang mit dem Thema leben kann und konform geht, kann ich den Comic unbedingt empfehlen!
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Verlag: Cross Cult
Erscheinungsdatum: 01.03.2022
Seitenzahl: 176
Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
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