Sehr spezielle Geschichte die zum Nachdenken anregt

 

Kurze Buchvorstellung

*Klappentext*

Charlie ist ein sympathischer Lebenskünstler Anfang 30. Miranda eine clevere Studentin, die mit einem dunklen Geheimnis leben muss. Sie verlieben sich, gerade als Charlie seinen ›Adam‹ geliefert bekommt, einen der ersten lebensechten Androiden. In ihrer Liebesgeschichte gibt es also von Anfang an einen Dritten: Adam. Kann eine Maschine denken, leiden, lieben? Adams Gefühle und seine moralischen Prinzipien bringen Charlie und Miranda in ungeahnte – und verhängnisvolle – Situationen.

Die Cover des Verlages erinnern mich immer an Schullektüren, daher bin ich hier ehrlich gesagt schon sehr auf die Klappentexte und Empfehlungen angewiesen…

 

Meine Meinung

Weder in Buchhandlungen noch in den sozialen Medien kommt an gerade um dieses Buch herum und sogar bei einem Format im öffentlich-rechtlichen Fernsehen wurde es besprochen.
Es war echt lustig, fremden Leuten, die sich als Profis verstehen dabei zuzuhören, wie sie das Buch diskutieren, das ich gerade zeitgleich gelesen habe.

Der Schreibstil von Ian McEwan ist nichts, das sich einfach mal so zwischen nen Kaffee und ne Folge irgendeiner Serie auf Netflix quetschen lässt. Doch obwohl er etwas anspruchsvoller schreibt, wirkt es nicht überzogen und man kann es dennoch gut lesen, wenn man sich darauf einlässt.

Auch der Inhalt ist nicht, das man einfach mal so weg liest. zumindest nicht, wenn man sich ernsthaft mit der Thematik auseinandersetzen möchte. Wir befinden uns in einer alternativen Vergangenheit. Allein das hat mir schon großen Spaß gemacht beim Lesen. Auch wenn wir uns in der Vergangenheit befinden, verlief einfach vieles anders und hat andere Voraussetzungen geschaffen, als wir sie heute haben.
Der Konflikt um die Falkland-Inseln hat zeitweise viel Raum eingenommen und so war es auch mit dem einen oder anderen politischen Thema. Das hat mich persönlich ehrlich gesagt ein wenig gestört. Diese Seiten waren einfach sehr trocken und man hätte sie halt echt nicht wirklich für die Handlung benötigt.

Ich weiß, dass viele genau diese differenzierte Auseinandersetzung mit solch politischen Themen und möglichen alternativen Ausgängen feiern, aber meins war es leider einfach nicht.
Viel spannender fand ich die Frage, was Androiden eigentlich dürfen. Ab wann sollten sie als menschliche oder menschenähnliche Wesen gewertet werden? Wann wird es gefährlich?
„Maschinen wie ich“ befasst sich gewissermaßen mit den selben Fragen wie der Film „I Robot“, wenn auch auf völlig andere Art und Weise. In diesem Buch spielen besonders die Themen Freundschaft, Liebe und Vertrauen eine große und tragende Rolle, was ich sehr spannend fand.

Insgesamt ist das Buch nicht in die typische Belletristik einzuordnen, die man im Sommer auf jedem Strandtuch liegen sieht. Aber gerade in der heutigen Zeit, in der wir im Alltag immer mehr von technischen Geräten abgenommen bekommen, finde ich es schon spannend, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wo die Grenzen liegen und dabei kann dieses Buch helfen.

Auch wenn es wirklich kein Buch „Für zwischendurch“ ist, sondern schon ein gewisses Mitdenken erfordert, so passt es für mich doch am besten in diese Kategorie.

 

 

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Verlag: Diogenes Verlag
Erscheinungsdatum: 22.05.2019
Seitenzahl: 416

 

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!