Vorurteile, wohin man sieht
Besonders wenn man sich außerhalb seiner Buchwelt-Bubble bewegt und sagt, dass man gerne auch mal nen Comic liest, wird man häufig seltsam beäugt.
Comics werden oft gleichgesetzt mit Kinderkram, die einem Erwachsenen nichts bieten außer Nostalgie.
Sicher, „Das lustige Taschenbuch“ wird mich immer an meine Kindheit erinnern (Wo sind die eigentlich alle hingekommen???), aber Comics haben sehr viel mehr zu bieten.
In Gesprächen werden dann maximal noch Superhelden in den Topf geworfen, aber mehr fällt Nicht-Lesern meist nicht dazu ein.
Der Splitter Verlag
Es gibt aber einen Bielefelder Comic-Verlag, der beweist, dass all diese Vorurteile hinfällig sind: der Splitter Verlag.
Hier bekommen frankobelgische, europäische und US-amerikanische Comics ein deutsches Zuhause. Dass hier nicht nur „Die Schlümpfe“ wohl fühlen, sondern auch Comicadaptionen von Thrillern, wie z.B. „Metro 2033“, heimisch fühlen, erklärt das Motto des Verlages „Comics für Erwachsene“.
Hier findet der erwachsene Comicleser alles, was das Herz begehrt: lustige, spannende, gruselige und actionreichen Comics. Fantasy, History, Sci-Fi und eben auch niedliche und einfach schöne Comics.
Die „Bewohner“ der Splitter-Welt
Wie bereits angedeutet, findet sich eine große Vielfalt an Genres und Themen bei diesem grandiosen Verlag:
1. Märchen
Mit der erste Comic, den ich aus dem Splitter Verlag gelesen habe, war „Alice im Wunderland„. Und bereits damit hatte mich der Verlag voll auf seiner Seite.
2. Sci-Fi
Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, schwärme ich ganz dezent für „Radius“ und fiebere jedem weiteren Teil entgegen wie das schlimmste Fangirl 😀
3. Cyberpunk
Die zweite Reihe, der mein Herz uneingeschränkt gehört, ist „Lady Mechanika„. Sie hat einfach alles, was man sich wünschen kann.
4. Geschichte und Mythologie
Auch wer sich geschichtlich ein wenig bilden möchte, wird hier fündig. Neben der Geschichte um „Victor Hugo“ ist auch für Fans der griechischen Mythologie einiges im Angebot.
5. Horror und Spannung
Wer sich beim Lesen gruseln möchte, oder einfach vor Spannung durch die Seiten fliegen, dem wird eine so große Auswahl geboten, dass ich mich nur schwer für ein Beispiel entscheiden konnte 🙂
Die Wahl fiel aber auf „Die lebende Tote„, einfach schon weil ich dieses Cover so feiere.
6. Emotionales und Tiefgründiges
Was ich besonders am Verlag schätze, ist, dass sie auch vor tiefgründigen Themen nicht zurückschrecken. Deshalb möchte ich hier gleich zwei Beispiele anführen. Zum einen habe ich „Nennt mich Nathan“ wahnsinnig geliebt. Ihr wisst, das Thema LGBTI hat (nicht zuletzt dank meiner Masterarbeit) einen großen Stellenwert in meinem Leben und ich finde es großartig, dass hier dazu beigetragen wird, dieses Thema präsenter zu machen.
Zum anderen fiel mir sofort „Die entsetzliche Angst der Epiphanie Schreck“ ein. Was zunächst wie ein Comic für Kinder wirkt, ist doch sehr viel mehr. Angst ist ein omnipräsentes Thema, doch niemand traut sich so richtig, darüber zu sprechen, ohne zu befürchten, schwach oder unbrauchbar zu wirken.
Diese Liste hat keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll lediglich einen kleinen Einblick in die Auswahl geben, die besteht.
Ich hoffe, ich habe eure Neugier geweckt, wenn ihr den Verlag noch nicht kanntet. Das solltet ihr dringend ändern 😉
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