Ein Comic-Spaß für die Großen, die irgendwie noch Kind geblieben sind
Da vermutlich jeder die Geschichte um „Alice im Wunderland“ kennt, verzichte ich an dieser Stelle auf den ohnehin sehr kurzen Klappentext und stelle euch stattdessen am Ende der Rezension den Splitter-Verlag kurz vor 😉
Meine Meinung
Es gibt so ein paar Geschichten, die kann man nicht oft genug lesen. Und wenn dann diverse Adaptionen davon erscheinen, muss man die auch unbedingt lesen.
So geht es mir seit eh und je mit „Alice im Wunderland“. Als ich also entdeckt habe, dass es beim Splitter-Verlag einen Comic dazu gibt, ist dieser direkt auf meine Wunschliste gewandert.
Bereits beim ersten, kurzen Durchblättern war ich völlig fasziniert von den Zeichnungen. Ich lese zwar auch viel in schwarz-weiß, aber bei farbigen Illustrationen entsteht schon eine ganz andere Stimmung und man ist viel intensiver in der Geschichte.
Wer meine Rezensionen kennt, weiß, dass ich ein großer Fan von Märchen mit düsterer Stimmung bin. Hier finde ich diese Stimmung allein aufgrund der Farbwahl grandios umgesetzt. Alice und ihre Bekanntschaften sind nicht so quietsch-bunt wie in den neuen Film-Adaptionen (obwohl die mir auf ihre eigene Art auch sehr gut gefallen), sondern der Fokus scheint mehr auf ihrer Suche und der Verwirrung zu liegen, die sie erlebt.
Auch an der Handlung selbst gibt es kleine Veränderungen (der Text ist von David Chauvel. Wer allerdings letztendlich für die Story verantwortlich ist, war für mich nicht ersichtlich), die mir aber nicht alle hundert prozentig zugesagt haben. Ich bin zugegebenermaßen ein großer Fan des Hutmachers, der mir hier viel zu kurz kam. Allerdings muss man auf der anderen Seite sagen, dass die Herzkönigin etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt bekam und ich diese „Änderung“ absolut super fand. Es ist eben wie bei allem absolute Geschmacksache.
Alice selbst war mir an manchen Stellen etwas zu blass. Sie fungierte bloß als Zuschauerin und kam kaum zur Geltung. Auch von Absolem, der weisen Raupe, hatte ich mir ein wenig mehr erhofft.
Besonders hervorheben möchte ich die zeichnerische Darstellung der Grinsekatze. Ich finde ihn absolut großartig und hier, gezeichnet von Xavier Collette, gefällt sie mir besonders gut. Ihre gerissene Art kommt toll rüber, ohne dass sie bösartig wirkt.
Die Abwechslung bezüglich der Panels (= einzelne Bilder des Comics) fand ich großartig. Dies unterstützt die Wirkung und Stimmung der Inhalte wirklich gut.
Alles in allem ist „Alice im Wunderland“ aus dem Splitter-Verlag eine ansprechende und interessante Variation des wundervollen, etwas anderen Märchens, die in meinen Augen kleinere Schwachstellen hat. Zeichnerisch in meinen Augen aber absolut großartig.
So, nun zum Splitter Verlag
Der 2006 gegründete Verlag veröffentlicht europäische und US-amerikanische Comics und auch Graphic Novels. Besonders auffällig ist hierbei die große Vielfalt an Themen und „Unterkategorien“. Von Funny-Cartoons bis Horror-Comics findet sich hier einfach alles, was das Herz begehrt.
Besonders erwachsene Comic-Liebhaber werden hier sicherlich fündig werden, denn die Auswahl ist wirklich großartig, sodass möglichst viele Geschmäcker angesprochen werden.
Natürlich gibt es auch einen Katalog, in dem man sich über aktuelle Neuerscheinungen informieren kann. Den für Herbst/ Winter 2018/ 2019 habe ich euch hier verlinkt.
Also klickt euch einfach mal durch und viel Spaß beim Stöbern. Natürlich folgen jetzt noch die Infos zu Alice 😉
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Kaufen könnt ihr „Alice im Wunderland“ hier!
Verlag: Splitter Verlag
Erscheinungsdatum: 01.03.2010
Seitenzahl: 80
Und natürlich vielen Dank an den Splitter Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Dass das meine Meinung nicht beeinflusst, wisst ihr ja alle 😉
9. Oktober 2024 um 21:42 Uhr
Hallo Tatjana,
danke für die schöne Alice rez.
Mein Info zu Splitter: 2006 war das Jahr der NEU-Gründung. Den alten Splitter Verlag gab es seit 1988 bis es zur Insolvenz in 2000 Kam.
Neben der Erwähnung des Verlages selbst wäre es aber sehr wichtig, darauf hinzuweisen, wie dieser Comic-Verlag ab den 80ern 90ern eine alternative Comic-Kultur in Deutschland mitstartete.
Ganz im Gegensatz zu Asterix, Micky Maus & Co., und damit auch STARK im Gegensatz zu Carlsen, Ehapa $ Co, deren Marktmacht
dieser ambitionierte Verlag dann auch weichen musste!
Splitter reihen waren:
Mick Tanguy, Horologium, Troll von Troy, Pioniere der neuen Welt u.ä.
Gruss
Manfred
PS: ich lese seit 69 Jahren und sammle Bücher und Comics seit mehr als 50 Jahren, Alice hab ich bestimmt in vielen Versionen,
leider hab ich nicht mehr so recht Durchblick bei ca. 7.000 Büchern,
2500 Comic-Alben, 4.000 Heftromanen (alles Angeberei, aber wahr)