„Das Labyrinth der träumenden Bücher“ von Walter Moers
Kurze Buchvorstellung
*Klappentext*
„Nehmt euch in Acht: Gefährlicher können Bücher nicht sein!
Hildegunst von Mythenmetz, der größte Schriftsteller Zamoniens, suhlt sich auf der Lindwurmfeste in seinem Erfolg. Da erreicht ihn ein mysteriöses Schreiben, das ihn verlockt, dem Wohlleben Adieu zu sagen und nach Buchhaim zurückzukehren, der »Stadt der Träumenden Bücher«. Dort trifft er auf eine neuerbaute Stadt, die vor Leben rund um das Buch nur so vibriert. Und er begegnet alten Freunden, wie dem Lindwurm Ovidios und den Antiquaren Hachmed Ben Kibitzer und Inazea Anazazi, aber auch neuen Phänomenen und Wundern der Stadt.“
Das Cover von „Das Labyrinth der träumenden Bücher“ ist wie gewohnt großartig illustriert. Es passt optisch ausgezeichnet zu den anderen Büchern von Moers, besonders zum ersten Teil „Die Stadt der träumenden Bücher“.
Die Geschichte
Hildegunst von Mythenmetz ist gelangweilt. Er sitzt zweihundert Jahre nach seinem großen Abenteuer in Buchhaim auf der Lindwurmfeste und liest seine Fanpost. Plötzlich fällt ihm ein Schriftstück in die Hand, das ihn aufmerksam macht. Das kann doch kaum wahr sein?!
Er schnappt sich den rätselhaften Text und macht sich auf…zurück nach Buchhaim. Dort erwartet ihn eine Stadt, die nach dem großen Brand neu aufgebaut wurde. Aber er trifft auch alte Bekannte und Freunde und erlebt die Stadt völlig neu.
Meine Meinung
Völlig neu war für mich leider wenig an der Geschichte.
Tut mir leid, dass ich so mit der Tür ins Haus falle, aber ich wünschte, Moers hätte genau das getan. Stattdessen schleicht die Handlung von „Das Labyrinth der träumenden Bücher“ nur so dahin. Moers verwendet viele, viele Seiten darauf, die Stadt und deren Veränderungen zu beschreiben, anstatt die Handlung voranzutreiben.
Nach knapp der Hälfte der Seiten ist immer noch nicht wirklich etwas spannendes passiert, was ein Weiterlesen wirklich mühsam macht.
Mythenmetz trifft alte Freunde wieder und findet sich *Vorsicht kleiner Spoiler* in einer Erzählung seiner eigenen Geschichte wieder. Man bekommt also die Geschichte aus „Die Stadt der träumenden Bücher“ einfach noch einmal vorgesetzt. Das war der Punkt, an dem ich wirklich begonnen habe, mich ein wenig zu ärgern.
Der Schreibstil ist natürlich wie gewohnt großartig. Moers weiß einfach mit Worten umzugehen.Besonders gefällt mir sein Spiel mit Fiktionsbrüchen, wenn er den Leser direkt anspricht. Aber leider tröstet mich das nicht vollständig über die langweilige Story hinweg. Diese ist leider durch mangelnde Kreativität gekennzeichnet. Mythenmetz findet ein Schriftstück und macht sich auf nach Buchhaim. Wem das bekannt vorkommt; richtig, genau so beginnt auch Teil 1.
Und vor Ort erlebt er vieles wieder, was er bereits im ersten Teil erlebte.
Wer mich kennt weiß, dass ich Moers wirklich liebe. Ich mochte seine Comics schon immer, fand die Verfilmungen dazu grandios und die Graphic Novel zu „Die Stadt der träumenden Bücher“ bringt mich regelmäßig ins Schwärmen (Rezension zum ersten Band findet ihr hier). Den Roman hierzu zu lesen war wohl das Beste an meiner gesamten Studienzeit, denn es ist wohl eines der besten Bücher, das ich je gelesen habe.
Man kann sich also vorstellen, wie sehr ich mich darauf gefreut habe, die Fortsetzung zu lesen. Und vielleicht kann man sich meine Enttäuschung vorstellen über das, was letztendlich daraus wurde. Ich bin wirklich traurig, denn dieses Buch verschenkt so viel grandioses Potential und Moers kann es besser. Das hat er in so vielen Geschichten bewiesen. Auch „Prinzessin Insomnia und der alptraumfarbene Nachtmahr“ ist herrlich. Er hat sein Talent also keineswegs verloren und ich hoffe, er findet es für den dritten Teil, der irgendwann hoffentlich erscheint, wieder. Es wäre so schade um diese traumhafte Stadt und ihre Geschichte.
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Verlag: Penguin Verlag (RandomHouse Verlagsgruppe)
Erscheinungsdatum: 11.09.2017
Seitenzahl: 426
ISBN: 978-3-328-10299-1
Vielen Dank an das Bloggerportal der RandomHouse Verlagsgruppe für das Rezensionsexemplar. Natürlich hat das meine Meinung nicht beeinflusst, auch wenn es mir sehr gefreut hat.
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