Entführt in eine fantastische Welt
Klappentext
Nach einem Streit mit ihren Eltern werden die Brüder Leo und Felix auf ihr Zimmer geschickt. Die Tür schlägt zu – und plötzlich sind sie nicht mehr zu Hause: Das Fenster verwandelt sich in ein Bullauge, draußen herrscht Nacht und ein gewaltiger Vollmond hängt tief am Himmel. Ein schwarzes Meer reicht bis zum Horizont, die heranrollenden Wellen scheinen Zähne zu haben. Notdürftig mit Taschenmesser und Schleuder bewaffnet treten die Brüder vor die Tür und finden sich in einem verlassenen Gang wieder, der von zahlreichen Türen gesäumt wird. Wo sind sie hier nur gelandet? Und wie? Als sie ein unheimliches Heulen hören, fragen sie sich, wer außer ihnen noch an diesem Ort ist…
Meine Meinung zu „Das Schiff der verlorenen Kinder“
Schon das letzte gemeinsame Werk von Berger und Koch „Die Schöne und die Biester“ hat mir super gut gefallen. Daher war ich optimistisch, dass auch „Das Schiff der verlorenen Kinder“ meinen Geschmack treffen könnte. Und es hat mir am Ende sogar noch besser gefallen.
Wer kennt es nicht? Als Kind macht man Quatsch und wird von den Eltern aufs Zimmer geschickt. Doch was, wenn sich die Tür schließt und plötzlich verändert sich das Zimmer… Die Fenster werden zu Bullaugen und beim nächsten Öffnen der Tür befindet man sich plötzlich auf einem Schiff…
So ergeht es Leo und Felix. Wir Leser:innen begleiten die beiden auf ihrer abenteuerlichen Suche nach er Antwort auf die Frage „Wo sind wir hier und warum?“. Und dabei sind sie nicht alleine, denn das Schiff entpuppt sich schnell als Zuhause so einiger Kreaturen, die wie aus einem schlechten Alptraum wirken.
Die kindliche Angst, dass Monster unter dem Bett hausen könnten, wird hier auf bunte und fantastische Art zum Leben erweckt.
Frauke Berger schöpft auch bei „Das Schiff der verlorenen Kinder“ wieder aus den vollen. Bunter und extrovertierter als bei „Grün“, das farblich eher gedeckt gehalten wurde.
Auf den ersten Blick wirkt dieses Werk sehr kindlich und farbenfroh, doch unter dieser Oberfläche wartet ein Thema, das nicht nur positive Gefühle hervorruft. Nicht nur die Angst vor Monstern kommt hier zum Vorschein, auch die Angst aller Kinder, dass die Eltern verschwinden könnten und man auf sich allein gestellt sein könnte, wird hier wach.
Doch trotzdem behält man beim Lesen kein negatives Gefühl bei. Aus Sicht eines Erwachsenen konnte ich es genießen, die beiden Brüder bei ihrem Abenteuer zu beobachten.
Ich mochte nicht nur die Story super gerne, sondern liebe auch Bergers Illustration. Jedes Mal aufs Neue zieht sie mich in ihren Bann und ich freue mich immer wieder, wenn ich ihren Namen auf einem Cover entdecke.
Unterschwellig schwingt bei der Zusammenarbeit der beiden (aber auch bei Berger alleine) immer leichter Grusel mit, was ich sehr gerne mag.
Zu bedenken ist hier: Auch wenn das Cover ein wenig so wirkt, „Das Schiff der verlorenen Kinder“ ist kein Comic für Kids, für Erwachsene aber ein absoluter Leckerbissen, den ich unheimlich genossen habe.
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Verlag: Splitter Comics
Erscheinungsdatum: 17.11.2021
Seitenzahl: 136
Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
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