Sehr schöne Idee mit ausbaufähiger Umsetzung

 

Klappentext

Tief im Unterholz, eingebettet in das schützende Wurzelwerk einer uralten Eiche, befindet sich die Wohnung des liebenswerten Wichtels Toke. Seit Jahrhunderten kümmert er sich rührend um die Bewohner des Waldes und steht in der Vorweihnachtszeit Nikolaus und Christkind helfend zur Seite. Als eines Tages ein schrecklicher Sturm Tokes Zuhause für immer zerstört, wendet er sich in seiner Not in einem geheimnisvollen Brief an einen aufgeweckten Jungen namens Niklas und bittet diesen, ihn bei sich aufzunehmen. Da sich Wichtel und Menschen niemals begegnen dürfen, weist zunächst nur eine himmelblaue Wichteltür oberhalb der Fußleiste im Kinderzimmer auf den Einzug des neuen Mitbewohners hin, aber bereits nach kurzer Zeit zeugen märchenhafte Ereignisse von der Anwesenheit der zauberhaften kleinen Kreatur. Zwischen Toke und Niklas entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, doch eines Tages entdeckt der Fuchs im tiefen Tann ein neues Zuhause für den hilfsbereiten Wichtel und bittet ihn, in den Wald zurückzukehren. Wird Toke dem Ruf seines samtpfotigen Freundes folgen?

Meine Meinung zu „Der kleine Wichtel Toke“

Die Tradition, dass um die Weihnachtszeit ein Wichtel bei Kindern einzieht, entdeckte ich erst im vorletzten Jahr auf Instagram so richtig. Sofort fand ich diese Idee toll und habe mich darauf gefreut, diese selbst in die Tat umzusetzen.
Als ich dann über diese Geschichte mit Toke gestolpert bin, ergriff ich die Initiative.

Die Idee, eine Geschichte vorzulesen, in der ein Kind Freundschaft mit einem Wichtel schließt, finde ich super niedlich.
Allerdings bin ich mit der Umsetzung der Story nicht wirklich glücklich.
Schon im Klappentext gab es erste Andeutungen, aber ich muss sagen, dass es mir schlicht nicht auffiel.

Beim Lesen der Geschichte wurde es dann aber zunehmend deutlicher:
Diese Geschichte ist sprachlich einfach nichts für die angegebene Zielgruppe. Es fallen Wörter wie „Hellebarde“ oder „obsiegt“.
Empfohlen ist „Der kleine Wichtel Toke“ für 3-8 jährige…
Mein Bonuskind ist 6 Jahre alt und selbst für ihn empfinde ich die Sätze als nicht angemessen. Es fallen Begriffe, die sehr veraltet sind und im heutigen Sprachgebrauch nicht mehr auftauchen. Da kommt man teilweise echt in Erklärungsnöte.

Außerdem sind es teilweise ellenlange Schachtelsätze (bis zu 8 Zeilen lang!), bei denen selbst ich am Ende nicht mehr so ganz weiß, um was es eigentlich ging.
Natürlich bin ich absoluter Fan vom Erhalt der Sprache, allerdings sollte der Lesespaß dabei nicht verloren gehen. Wenn ein Kind ständig nachfragen muss, weil es die Geschichte auf sprachlicher Ebene nicht versteht, finde ich das sehr ungeschickt. Da haben Kinder dann irgendwann auch keine Lust mehr und suchen sich andere Bücher aus.

Versuch macht klug, aber nächstes Jahr würde ich mich definitiv für eine andere (Wichtel)Geschichte entscheiden. Eine die auch sprachlich kinngerechter ist.

 

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Verlag: Nova MD
Erscheinungsdatum:
Seitenzahl: 128

 

Vielen Dank an den Verlag und Mainwunder für das Rezensionsexemplar!