Sprachliches Meisterwerk

 

Kurze Buchvorstellung

*Klappentext*

Trent Adams hasst die Welt, die Menschen und am meisten sich selbst. Gehässig betrachtet er die wiederauferstandenen Toten als konsequenten Schritt der Evolution, ahnt aber nicht, dass die Zombies das geringste Problem in Georgetown sind.

Reyk Jorden liefert mit »Sinnfinsternis« einen Zombieroman, der vom Sarkasmus des Ich-Erzählers lebt, mit genretypischen Klischees kokettiert und klassische Untoten-Motive zelebriert. Umrahmt von einem pessimistischen Menschenbild bleibt die Geschichte trotz Nuancen feinen Humors überaus zynisch, brutal und schonungslos direkt. Definitiv nichts für Zartbesaitete.

Das Cover ist durch seine blaue, für das Genre eher untypische, Farbe ein absoluter Eyecatcher und gefällt mir richtig gut!

 

Meine Meinung

Zunächst muss ich mal kurz in Schwärmereien verfallen: Die Sprache, die Reyk Jordan in seinem Werk nutzt, ist absolut poetisch und inspirierend. Durch die Fülle an Metaphern hat man immer mal wieder was zu schmunzeln und den Rest der Zeit genießt man einfach Jordans überaus lyrischen Schreibstil. Der Mann ist absolut großartig und sein Stil kaum zu beschreiben. Einfach nur großartig. Wenn es allein darum ginge, könnte ich kaum genug von ihm bekommen!

Aber leider geht es nicht ausschließlich um den Schreibstil. Denn was die Spannung des Buches anging, blieben bei mir einige Wünsche offen.
Wie ihr mittlerweile sicher wisst, stehe ich total auf Zombie- und Endzeit-Geschichten und inhaliere so ziemlich alles in diesem Genre.
Bei „Georgetown“ haben mit ein wenig eben die Kreaturen gefehlt, auf die im Klappentext verwiesen wurde. Sie tauchen zwar immer wieder am Rande auf, aber sie spielen eigentlich keine große Rolle. Das mag vielen gefallen, da dadurch die überlebenden Figuren und ihre Entwicklung mehr im Fokus stehen. Und da gibt es durchaus einiges zu entdecken. Trotzdem hätte ich mir mehr Endzeitstimmung, mehr Blut, mehr Überlebenskampf gewünscht.
Dadurch, dass der Fokus eher auf den – durchaus verschrobenen, abgedrehten und interessanten – Protagonisten lag, fehlte mir aber auch eindeutig an Spannung.

Wo „Georgetown“ sprachlich absolut brilliert, fehlt mir inhaltlich leider etwas. Aber, wie gesagt, wer den absoluten Stil-Hero des extremeren Genres erleben will, sollte uuuuunbedingt zu Reyk Jordan greifen, denn das ist wirklich ganz großes Kino!

 

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Verlag: Redrum Books
Erscheinungsdatum: Dezember 2018
Seitenzahl: 307

 

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!