Ein Klassiker für Jung und Alt

 

Kurze Buchvorstellung

*Klappentext*

„Momo, ein kleines struppiges Mädchen, lebt am Rande einer Großstadt in den Ruinen eines Amphitheaters. Sie besitzt nichts als das, was sie findet oder was man ihr schenkt, und eine außergewöhnliche Gabe: Sie hört Menschen zu und schenkt ihnen Zeit. Doch eines Tages rückt das gespenstische Heer der grauen Herren in die Stadt ein. Sie haben es auf die kostbare Lebenszeit der Menschen abgesehen und Momo ist die Einzige, die der dunklen Macht der Zeitdiebe noch Einhalt gebieten kann …“

Das neue Cover der Jubiläumsausgabe ist soooo wunderschön. Ich finde es interessant, dass der Schutzumschlag ein Loch hat, durch das man den Schriftzug auf dem Einband sehen kann. Die Motive und die Farbwahl für den Umschlag sind großartig gewählt und gefallen mir richtig gut. Das ist definitiv die schönste Ausgabe von „Momo“, die es bislang gibt!

 

Meine Meinung

Es gibt so Geschichten, die begleiten einen über Jahre, manche sogar über Jahrzehnte. Ich kann mich noch erinnern, als meine Mutter mir von „Momo“ vorgeschwärmt hat, als ich noch ein Kind war und wie ich es schon in jungen Jahren gelesen und toll gefunden habe. Natürlich musste das Exemplar meiner Mutter bei ihr bleiben, als ich auszog :/

Begegnet man so einem Buch viele Jahre später wieder, so weckt dies viele Gefühle. Ich habe mich unheimlich darauf gefreut, es noch einmal zu lesen. Doch als ich es dann in Händen hielt hatte ich Angst, dass ich es heute nicht mehr so toll finden würde und dass meine erwachsene Sichtweise den Zauber ruinieren würde…was für ein dummer Gedanke. Als könnte eine erwachsene Sichtweise die kleine Momo und ihre Welt ruinieren. Vielmehr ist es doch so, dass die kleine Momo unsere verkopfte und übertrieben strukturierte Erwachsenenwelt „zerstört“. Natürlich im positiven Sinn.

Das kleine Mädchen Momo muss sich gegen die grauen Herren bewähren, um den Menschen ihre Zeit zurückzugeben. Während man so liest, wie die Menschen ihre Zeit „sparen“ und sich dann vor Augen führt, wie man seinen eigenen Alltag gestaltet, so kommt man schon ins Grübeln.
Als Erwachsene betrachte ich diesen Zeitaspekt natürlich ganz anders, als ich ihn als Kind gesehen habe. Wie hätte ich auch ahnen sollen, wie stressig so ein Leben als Erwachsener sein kann?!
Als Kind fand ich die Stundenblumen toll und wollte mit der Schildkröte Kassiopeia befreundet sein. Heute habe ich das Buch gelesen und mich gefragt, ob in meinem Leben nicht vielleicht auch graue Herren am Werk waren und mich dazu bringen Zeit zu „sparen“.

Besonders intensiv wurde mir dieser Effekt bewusst, als Momos Freunde begannen, auf die grauen Herren zu hören und ich sah, wie sie sich veränderten. Findet nicht jeder von uns auch etwas von sich darin wieder? Schnell schnell und bloß keine Zeit mit Unnötigem vertrödeln…und dabei die Schönheit der Welt und des Augenblicks übersehen.

„Alle Zeit, die nicht mit dem Herzen wahrgenommen wird, ist so verloren wie die Farbe eines Regenbogens für einen Blinden oder das Lied eines Vogels für einen Tauben“ (S. 176)

Ich finde, jeder sollte „Momo“ einmal gelesen haben.  Das Buch verzaubert nicht nur durch seinen besonderen Schreibstil, sondern vor allem durch seine tiefgründige und bewegende Geschichte.

 

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Verlag: Thienemann Esslinger
Erscheinungsdatum: 17.08.2018
Seitenzahl: 304

 

Vielen Dank an der Verlag für das Rezensionsexemplar!