Superhelden mal anders

Kurze Buchvorstellung

*Klappentext*

Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie genau, was sie tun. Sie planen das Experiment minutiös ­? und haben Erfolg: Beide kommen verwandelt wieder ins Leben zurück. Eli entwickelt eine erstaunliche Regenerationskraft und wird praktisch unsterblich, Victor kann anderen Schmerz zufügen oder nehmen.
Was sie nicht unter Kontrolle haben, ist die Tragödie, die durch ihr Experiment ausgelöst wird. Denn Superkräfte allein machen keine Helden …

Das Cover zu „Vicious“ zeigt schon, dass das Düstere und Böse im Menschen hier im Fokus steht. Allein durch die Farbwahl (rot und schwarz) zeigt es, dass man im Buch mit einer etwas härteren Gangart zu rechnen hat. Mir gefällt es super gut!

 

Meine Meinung zu „Vicious“

Bei Superheldenstories bin ich ja manchmal etwas skeptisch. Ich stehe zwar mega auf Marvel aber mit DC kann man mich (bis auf wenige Ausnahmen) meist jagen. Doch nachdem ich „Monsters of Verity“ von ihr so geliebt habe, musste ich das neue Buch von Victoria Schwab einfach lesen.

Das Cover gibt meines Erachtens bereits einen ganz guten Einblick, was einen erwartet. Bereits hieran sieht man, dass es sich nicht um Helden in Superhelden-Kostümen handelt. Uns erwarten keine „magischen“ Figuren in bunten Kostümen, vielmehr geht es um düstere Figuren, deren Geschichte eigentlich sogar an einen Thriller erinnert. So bekommt man keine kitschige Fantasy sondern einen Thriller mit Fantasy-Einschlag.

An die Protagonisten kam ich bis zum Schluss nicht ganz heran, da ich mich kaum mit ihnen identifizieren konnte. Das Besondere hier ist nämlich, dass wir nicht die übliche Situation eines Guten und eines Bösewichts haben. Man kann sich nur schwer entscheiden, wer bösartiger ist, Eli oder Victor. Trotzdem entwickelt man eine gewisse Sympathie für die Figuren…ich war schon immer „Team Villain“ 😀

Was mir während des Lesens auffiel, war, dass sich der Schreibstil bei „Vicious“ doch stark von dem in „Monsters of Verity“ unterschied. zunächst war ich ein wenig irritiert, doch als ich gesehen hatte, dass Victoria Schwab die „Vicious“-Reihe bereits 2013 geschrieben hatte, wurde mir klar, dass sich ihr Stil einfach weiterentwickelt hat.
Dennoch muss ich sagen, dass es mich einfach nicht so gecatcht hat, wie ihre (für uns deutsche Leser) vorherigen Bücher. Auch die Distanz zu den Protagonisten hat mir das Lesen ein wenig erschwert.

Die Idee, Superhelden mal völlig anders zu beleuchten und auch deren Entstehung in ein neues Licht zu rücken, hat mir sehr gut gefallen. Besonders die Idee, dass man nach einer Nahtoderfahrung mit besonderen Kräften wieder erwacht und wie sich entscheidet, welche Kräfte man erhält (was ich hier aus Spoilergründen natürlich nicht erwähnen werde) fand ich absolut super.
Auch wenn ich mit der Umsetzung nicht hundert prozentig warm wurde, so werde ich der Fortsetzung definitiv noch eine Chance geben, denn die Idee konnte mich überzeugen und – wie sie ja mit MoV bewiesen hat – hat sich die Autorin stilistisch deutlich gesteigert.

Wer Superhelden im Stil der Marvel- und DC-Filme erwartet, ist hier an der falschen Adresse. Wer aber einen Thriller sucht, der fantastische Superhelden-Einschläge enthält, wird hier richtig glücklich werden.

 

*Werbung*

Kaufen könnt ihr das Buch hier!

Verlag: Fischer Tor
Erscheinungsdatum: 27.11.2019
Seitenzahl: 400

 

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!