Schockierend, aufwühlend und geht mir nicht aus dem Kopf

Kurze Buchvorstellung

Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer Welt, aus der ihr bisher nur Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders …

 

Meine Meinung zu „Wie du mich siehst“

Tahere Mafi ist mir dank der Shatter me-Reihe ein Begriff und blieb mir aufgrund ihres besonderen Stils im Gedächtnis.
„Wie du mich siehst“ ist allein schon inhaltlich völlig anders, denn es handelt sich hier nicht um Fantasy sondern um eine Geschichte aus dem Leben..aus ihrem Leben.

Nein, es ist keine Autobiografie, aber man kann sich verdammt gut vorstellen, wie viel eigene Erfahrungen hier mit einfließen.
Schon beim ersten Kapitel, das ich in der Öffentlichkeit gelesen habe, wurde ich komisch angeschaut, da ich so entsetzt war.
Was Shirin bereits in ihren jungen Jahren ertragen musste, lässt mich sprachlos zurück.

Nein, ich kann mich nur schwer in sie hineinversetzen und dafür bin ich sehr dankbar. Dankbar, dass ich noch nie so bloßgestellt wurde. Dankbar, dass ich mich nie für meine Überzeugung und meinen Glauben rechtfertigen musste. Dankbar, dass ich nicht aufgrund eines Kleidungsstückes verurteilt werde.

In vielen Situation reagiert sie meines Erachtens völlig über und stößt Menschen vorschnell von sich. Doch man kann es ihr einfach nicht übel nehmen, nach allem, was sie bisher ertragen musste.
Auch das Verhalten Erwachsener und Personen, die mit ihrem Schutz beauftragt wurden, ist ein absoluter Alptraum und kaum vorstellbar.

Tahere Mafis Schreibstil ist sehr authentisch und emotional. Trotzdem schafft sie es, Shirin und ihre emotionale Isolation so darzustellen, dass es auch für Außenstehende sehr gut nachvollziehbar ist.

„Versuch einfach, glücklich zu sein“, sagte Jacobi. „Dein Glück ist nämlich das Einzige, was diese Arschlöcher nicht ertragen können“ S.123

Es liest sich so flüssig, dass ich innerhalb kürzester Zeit durch war. Das lag wohl auch daran, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Ich selbst habe viele Schüler, die Hijab tragen und ich sehe daran nun deutlich mehr Facetten als zuvor.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und ganz viel Bewunderung für die Autorin und ihre Stärke.

 

 

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Verlag: Sauerländer (Fischer Verlage)
Erscheinungsdatum: 27.11.2019
Seitenzahl: 352

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!