Überraschende Geschichte, die ich so nicht erwartet hatte

Klappentext und Cover

»Unten im Haus mühten sich die Träger mit dem Sarg ab, doch ich wollte nicht zusehen, und so kam es, dass ich auf dem Speicher umherirrte und dabei den alten Mann entdeckte. Er lebte ganz allein dort oben.«

Ein uralter Landsitz hinter schneebedeckten Hügeln. Ein verwunschener Dachboden voller Wunder und Schrecken. Und ein kleiner Junge, der bei seinen Expeditionen in die verwinkelte Speicherlandschaft eine unheimliche Entdeckung macht: Die Familie war nie allein im Haus. Ein rätselhafter Mann haust seit Generationen hinter einer Wand aus Ölgemälden, und er lockt mit Schokolade …

 

Meine Meinung zu „Der Speichermann“

Ich kannte die Kurzgeschichte von Kai Meyer bislang noch nicht, daher war jede Seite eine Überraschung für mich:)
Gerechnet habe ich mit einer düsteren Mystery-Geschichte.

Die habe ich zwar auch bekommen, aber irgendwie war sie doch völlig anders als erwartet.
Mir fällt es manchmal super schwer, Worte für Geschichten zu finden, die mir gut gefallen. Kritik ist immer einfach anzubringen. Man arbeitet die Liste ab und erklärt, was nicht so cool war.
Aber zu erklären, warum mich der Speichermann so gecatcht hat, ist gar nicht so easy.

Jeder von uns hat diesen einen Ort, der uns als Kind immer super gruselig vorkam. Bei mir war es der Keller, beim Protagonisten ist es der Speicher. Nachdem ich gesehen habe, was sich dort oben abspielte, kann ich das auch verdammt gut verstehen. Ich habe mich beim Lesen selbst gegruselt und gefragt, wie man in diesem Haus wohnen bleiben kann.

Das Artwork ist so düster und gruselig, dass der Comic selbst wie eine Schauergeschichte oder Spukhausgeschichte wirkt. Umso geflashter war ich dann, als ich am Ende die Auflösung hatte. Damit hatte ich so gar nicht gerechnet… also überhaupt nicht. Das hat mir wirklich richtig richtig gut gefallen. Mal eine altbekannte Geschichte völlig neu erzählt. I love it.

Und noch etwas hat mich an meine Kindheit erinnert: Die Mahnung meiner Eltern, keine Süßigkeiten von Fremden anzunehmen. Hier spielt Kai Meyer erneut bewusst mit Kindheitsängsten und ich feiere ihn dafür. Der Speichermann bietet Schokolade an und dabei lief es mir eiskalt den Rücken runter.

Zusammenfassend war „Der Speichermann“ eins meiner Comic-Highlights dieses Jahr. Dieser Twist hat mich einfach so umgehauen, dass mir die Story nicht aus dem Kopf geht.

 

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Verlag: Splitter Comics
Erscheinungsdatum: 23.10.2020
Seitenzahl: 72