Ein Heitz, wie er mir gefällt

 

Klappentext und Cover

Seit Jahrhunderten bemüht sich die Heilerin Geneve Cornelius um Neutralität in der ewigen Fehde ihrer Familie mit der Scharfrichter-Dynastie der Bugattis. Doch dann wird ihr Bruder im Hinterhof eines Londoner Pubs brutal enthauptet. Ein Racheakt, der den uralten Zwist zwischen den Scharfrichter-Familien Bugatti und Cornelius anfachen soll – so scheint es zumindest.
Denn zur gleichen Zeit häufen sich in Geneves Heimatstadt Leipzig unheimliche Vorfälle. Die Anderswelt mit ihren mystischen Kreaturen ist in Aufruhr. Die unsterbliche Heilerin ahnt, dass ihr eine Entscheidung bevorsteht: Behält sie ihre Neutralität bei oder nimmt sie gegen all ihre Überzeugungen den Kampf gegen die unbekannte Bedrohung auf und findet dabei vielleicht den Tod?

Das Cover zu „Die Meisterin“ trifft nicht so ganz meinen Geschmack. Es wirkt wie ein Buch, das verfilmt wurde und die beiden Personen wie die Schauspieler aus dem Film. Sowas mag ich nicht sonderlich gerne. Grundsätzlich ist es nicht schlecht, aber die Personen selbst finde ich in ihrer Darstellung leider nicht so gelungen.

 

Meine Meinung zu „Die Meisterin“

Hach ja, der Meister der Phantastin lässt einen zum Glück ja nie zu lange auf Nachschub warten. Dennoch trifft er nicht immer zu hundert Prozent meinen Geschmack, was meiner Liebe insgesamt aber keinen Abbruch tut. Dieser Mann schreibt einfach nur großartige Fantasy-Romane!

„Die Meisterin“ erschien schon vor einer ganzen Weile als Audible-Hörbuch. Zu dem Zeitpunkt konnte es aber meine Neugier noch nicht so ganz wecken. Das änderte sich aber mit Erscheinen des Prints ziemlich schnell. Auch wenn ich seine High-Fantasy-Werke bevorzuge, so konnte er mich in der Vergangenheit schon häufiger mit seinen Urban-Fantasy-Werken wie z.B. „Die Klinge des Schicksals“ oder ganz besonders „Des Teufels Gebetbuch“ völlig umhauen (Ich bin gerade schockiert, dass ich dazu keine Rezension geschrieben habe…). Fantasy mit historischem Anteil ist bei mir immer so ein zweigleisiges Schwert, aber mit „Die Meisterin“ hat er mir wieder mal bewiesen, dass allein schon sein Schreibstil ausreichen kann, um mich mitzureißen.

So hätte mich die Handlung von „Die Meisterin“ mit dem Bezug zu mittelalterlichen Scharfrichtern gar nicht so angefixt…wenn sie nicht eben von einem gewissen Herrn geschrieben worden wäre. Und nachdem ich es gelesen habe, bin ich umso glücklicher, denn es war einfach nur großartig und wahnsinnig spannend.

Allein der Aufbau hat mir richtig gut gefallen. Es gibt quasi drei Handlungsstränge, wobei einer davon der Strang der „Erzählerin“ ist. Sie ist selbst sehr wichtig für die Handlung selbst, aber mehr kann und will ich dazu nicht verraten. Sie begleitet uns sowohl durch die Geschichte, als auch durch die Zeit. Denn die übrigen beiden Stränge handeln in unterschiedlichen Zeiten. Die Kapitel, die für meinen Geschmack ruhig ein wenig kürzer angelegt hätten sein dürfen, haben keine Überschriften oder sonstige Zuordnungen zu einer bestimmten Zeit oder einem bestimmten Ort. Daher ist es eine große Erleichterung, dass die Erzählerin diese Aufgabe übernimmt und den Leser darüber informiert, in welcher Zeit und an welchem Ort wir uns im folgenden Abschnitt befinden. Ihr Anteil ist kursiv geschrieben, was ebenfalls zur Übersichtlichkeit beiträgt. Dadurch hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, mich zurecht zu finden.

Ebenfalls ziemlich cool fand ich die Zusatzinformationen, die die Erzählerin beisteuert. Nein, ich bin historisch weder auffallend interessiert noch bewandert. Aber nebenbei zu erfahren wie Henker gearbeitet haben, wie sich deren Position historisch verändert haben und welche Methoden wann und warum bevorzugt wurden, finde ich dann doch echt mega spannend. Hier zeigt sich, dass Heitz Geschichte studiert hat und dass er einfach weiß, von was er spricht. Dieses Wissen ist super eingebunden in die Geschichte und ist selbst für Geschichtsnieten wie mich ein absoluter Gewinn.

Die Figur der Geneve fand ich sehr gelungen. Sie ist vielschichtig und authentisch. Teilweise waren die Ereignisse um sie so vielfältig und so komplex, dass ich fast vergessen hätte, worum es ursprünglich überhaupt ging. Doch gegen Ende fanden die Fäden wieder zusammen und man bekam die gewünschten Antworten.

Von mir gibt es am Ende eine klare Leseempfehlung und ich freue mich auf die Fortsetzung!

 

 

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Verlag: Knaur Verlag
Erscheinungsdatum: 02.03.2020
Seitenzahl: 480