„Eine Nacht in der Hölle / Sein Schmerz“ von Nate Southard und Wrath James White
Kurze Buchvorstellung
Bevor ihr den „Klappentext“ zu lesen bekommt, gibt es einige Besonderheiten an diesem Buch, die ich nicht unerwähnt lassen möchte.
Es handelt sich bei dem Buch um Band 4 der Festa extrem-Reihe, das heißt, es ist FSK 18. Außerdem gibt es keinen klassischen Klappentext, denn das Buch ist zweigeteilt, also ein Double. Es handelt sich somit um ein Wendecover ohne Rückseite. Die Informationen habe ich daher von der Homepage des Verlages übernommen.
Um die Rezension übersichtlicher zu gestalten, wird alles zweigeteilt sein.
Eine Nacht in der Hölle
„Dillon ist ein beliebter Footballspieler auf der High School. Zumindest war er es bis zu dieser Nacht … Denn nun sitzt er geknebelt und an einen Stuhl gefesselt in der Dunkelheit.
Seine Kollegen haben ihn sich geschnappt. Sie können es nicht fassen, dass sie eine »Schwuchtel« im Team haben. Diese Schande wollen sie tilgen. Deshalb haben sie auch Randy entführt, Dillons Geliebten.
Was mit Demütigungen beginnt, endet in einer blutigen Nacht in der Hölle …“
Das Cover von „Eine Nacht in der Hölle“ ist wirklich gruselig. Man sieht einen Mann (ich vermute es ist ein Mann), der die Hände vors Gesicht hält und mit einem Auge durch die Finger schaut. Dadurch, dass dieses Auge komplett schwarz ist, ist es echt unheimlich.
Sein Schmerz
„Das Leben ist ein einziger Schmerz … zumindest für Jason.
Jason wurde mit einer seltenen Erkrankung des zentralen Nervensystems geboren. Jede Empfindung bringt Schmerz. Jede Berührung, jedes Geräusch, jeder Geruch – sogar jeder Atemzug verursacht qualvolles Leiden. Vollgepumpt mit Betäubungsmitteln vegetiert Jason viele Jahre in einem Raum mit gepolsterten Wänden vor sich hin. Schmerz ist alles, was er von der Welt kennt.
Bis der Yogi Arjunda eintrifft. Er behauptet, Jason helfen zu können. Und tatsächlich verändert sich Jason durch die Behandlung – denn nun will er seinen Schmerz teilen …“
Mit dem Cover von „Sein Schmerz“ habe ich leichte Schwierigkeiten. Es sieht toll aus und jagt einem einen Schauer über den Rücken. Aber mir fehlt der Bezug zum Inhalt. An der Wand hängen Instrumente, um jemanden zu fesseln. Im gesamten Buch kam dazu gar nichts. Außerdem sieht man eine verängstigte Frau. Die könnte man natürlich irgendwie einordnen, aber eben nicht im Zusammenhang mit den Handschellen an der Wand.
Die Geschichten
Eine Nacht in der Hölle
Dillon und Randy sind verliebt. Doch da Dillon Teil der Football-Mannschaft ist und auf ein Stipendium hofft, darf das niemand erfahren. Leider bleibt es doch nicht so geheim, wie er sich das erhofft und seine Freunde und Mannschaftskollegen reagieren noch schlimmer, als er befürchtet hätte.
Sie entführen ihn und Randy und foltern die beiden, bis plötzlich alles völlig außer Kontrolle gerät…
Sein Schmerz
Jason hat eine seltene Nervenerkrankung: Sein Körper kann nicht zwischen Empfindung und Schmerz unterscheiden. Jeder Reiz wird als Schmerz wahrgenommen, wodurch sein Leben völlig eingeschränkt ist. Auch für seine Eltern ist es die Hölle, deshalb geben sie nicht auf und suchen nach einer Lösung für das Problem. Es konnte ja keiner ahnen, was sie damit auslösen…
Meine Meinung
Eine Nacht in der Hölle
Wow. Ich musste wirklich heftig schlucken bei dieser Geschichte. Dass Homosexualität in den Augen vieler leider immer noch als Problem angesehen wir, ist ja kein Geheimnis. Und leider tauchen auch immer wieder Geschichten von (meist) jungen Männern auf, die brutal zusammengeschlagen wurden, weil jemandem ihre Sexualität nicht passte.
Eine ganze Novelle darüber zu lesen ist trotzdem noch mal eine ganz andere Sache. Immer wieder habe ich mir vor Augen geführt, dass es sich hierbei um Fiktion handelt. Aber für manche Menschen wird es eben zur Realität und das macht mich unglaublich wütend.
Dass „Eine Nacht in der Hölle“ so starke Gefühle in mir auslösen konnte, spricht natürlich eindeutig für den Schreibstil von Nate Southard. Er fesselt einen mit seinen Worten und wühlt einen mächtig auf. Er spart nicht an Brutalität, setzt sie aber so bewusst ein, dass es nicht überladen wirkt.
Ich hoffe zwar, weniger solche Berichte im wahren Leben lesen zu müssen, aber auf weitere Werke von Mr. Southard lasse ich mich sehr gerne ein.
Sein Schmerz
Wrath James White, you are my hero! Nachdem mich „Vergifteter Eros“ überraschenderweise nicht ganz so überzeugen konnte (zur Rezension bitte hier entlang), hatte ich ein wenig Angst, dass die tollen Bücher von White, die ich bisher gelesen hatte, vielleicht doch eher die Ausnahme gewesen sein könnten. Mitnichten. Ich bin, nicht zuletzt dank „Sein Schmerz“, überzeugt davon, dass es genau anders herum ist.
„Sein Schmerz“ beginnt recht ruhig und äußerst informativ. Man lernt die Familie von Jason ziemlich gut kennen und erfährt alles über seine Krankheit und deren Verlauf bisher. Bis zu diesem Punkt dachte ich, es handle sich eher aufgrund der extremen Krankheit um eine Novelle in der extrem-Reihe.
Und dann legt White los…und wie! Der große Knall kam für mich völlig überraschend und hat mich maßlos begeistert! Ab da ging es Schlag auf Schlag und Jason hat mich mit einer Intensität mitgerissen, wie es so, glaub ich, nur Wrath James White kann. Unglaublich spannende und vielseitige Geschichte!
Besonders gut hat mir gefallen, dass oft auch auf Jason Gedanken und Gefühle eingegangen wird. Dadurch bekommt die Figur eine ganz neue Seite, die sonst verborgen geblieben wäre. So ist es nicht nur eine brutale Geschichte, sondern hat eben auch eine gewisse Dramatik in sich.
Der Mann ist und bleibt mein Favorit unter den Festa-Autoren!
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Verlag: Festa Verlag
Erscheinungsdatum: November 2013
Seitenzahl: 224
ISBN: nicht vorhanden (Band 4 der extrem-Reihe, welche ohne ISBN verlegt wird)
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