Unfassbar gruselige Vorstellung

Klappentext

In der nahen Zukunft besitzt jeder Mensch einen Q-Wert, der Intelligenz und Einkommen misst, und damit jedem seinen Platz in der Gesellschaft zuweist. Eine verführerisch einfache Antwort auf eine zunehmend heterogene Welt. Das glaubt auch Elena Fairchild, die an einer Eliteschule lehrt und regelmäßig das Potential ihrer Schüler testet. Je höher der Q-Wert, desto größer der Zugang zu Bildung und desto goldener die Zukunft. Wohin jeden Morgen die Busse die Kinder bringen, deren Q-Wert zu niedrig ist, weiß niemand so genau. Nur, dass sie nicht wiederkehren.
Als Elenas 9-jährige Tochter durch einen Test fällt – und damit ihr Q-Wert auf ein erschreckend niedriges Niveau, lernt die Mutter die Kehrseite der schönen neuen Welt kennen. Was, wenn die Auslese der Besten nur der Anfang eines schrecklichen Plans ist? Was, wenn man ihr das eigene Kind nehmen will?

Meine Meinung zu „Q“

Christina Dalcher konnte mich schon mit ihrem letzten Buch Vox mega umhauen und sprachlos zurücklassen. Ich muss gestehen, dass ich Vox fast noch ein bisschen stärker fand, aber auch Q ließ mich mehrfach den Kopf schütteln.

Für Fans von „Report der Magd“ liefert die Autorin hier Nachschub auf ähnlich unheimlichem Niveau. Es geht um eine Welt, in der jedem ein Wert zugeordnet wird und man diesen halten muss, sonst gibt es Konsequenzen. Doch was passiert dann wirklich? Und hat man überhaupt eine Chance, sich wieder nach oben zu arbeiten?

In einer Welt, in der Likes auf Instagram über den Wert der Personen entscheidet, fragt man sich unweigerlich, was man eigentlich wert ist und was einen wirklich definiert. In Q wird diese Problematik sehr überspitzt dargestellt, aber irgendwie kommt es einem erschreckend realistisch vor. Ich hatte nicht ein Mal das Gefühl, es sei völlig übertrieben oder unmöglich. Vielmehr habe ich mich immer wieder gefragter as passieren müsste, bis auch wir an diesen Punkt kommen könnten.
Es werden schon Kinder online vermarktet und im TV machen die Leute jeglichen Müll mit, nur um berühmt zu werden.

Was bedeutet Perfektion? Ist man nur etwas wert, wenn man vermeintlich perfekt ist? Christina Dalcher gibt uns ihre Sicht auf diese Situation mit auf den Weg und hinterlässt einen ziemlich bitteren Geschmack auf der Zunge.

Q ist eine richtig düstere Dystopie und hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt und beschäftigt. Ich kann es nur jedem ans Herz legen, der auch vor härteren Weltbildern und -darstellungen nicht zurückschreckt.

 

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Verlag: Fischer Verlag
Erscheinungsdatum: 27.10.2021
Seitenzahl: 384

 

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!