Gesellschaftskritik in SciFi-Format
Klappentext
In der Zukunft leben die Menschen auf einer Raumstation, wo ein perfekter Kreislauf ihr Dasein bestimmt: Der gütige Konzern Tianzhu kümmert sich um jedes ihrer Bedürfnisse, von Nahrung und Unterkunft bis hin zur Unterhaltung. Danke, lieber Konzern Tianzhu! Von einigen Querköpfen abgesehen ist diese Gesellschaft so perfekt, dass die Menschen sich bald zu Göttern erheben werden, indem sie selbst Leben aus dem Nichts erschaffen. In Shangri-La, einer der freundlicheren Gegenden auf Titan, soll das Buch Genesis neu geschrieben werden. Ein – Tianzhu sei Dank – perfekter Plan, wären da nicht diese lästigen Querköpfe…
Meine Meinung zu „Shangri-La“
Leben auf einer Raumstation hat für viele Leser:innen einen Touch von Star Wars oder Star Trek. Und obwohl ich Star Wars liebe und da nichts drauf kommen lasse, muss ich sagen, dass „Shangri-La“ – zumindest was den gesellschaftskritischen Aspekt angeht – noch ein wenig mehr zu bieten.
Cyborgs und Androiden kennen wir ja alle, aber „Shangri-La“ stellt uns die Animosen vor. Abgesehen von Schlangen haben keine Tiere überlebt, daher wurden sie zu Animosen „weiterentwickelt“. Diese leben zusammen mit den Menschen auf der Raumstation. Was anfangs ein wenig kindlich oder verwirrend anmutet, führt uns ziemlich schnell die Frage vor Augen, was uns Menschen überhaupt ausmacht.
Mit seinen über 200 Seiten ist der Comic ein ganz schöner Brocken, aber auch was seine Komplexität angeht, ist es keine Story, die man einfach so wegliest.
Der Plot ist vielschichtig und gibt einem ganz schön Stoff zum Nachdenken. Trotzdem fühlt man sich mehr unterhalten als belehrt, was mir viel Lesevergnügen verschafft hat.
Die Illustrationen sind der Story angemessen komplex. Auch hier musste ich mich ein kleines bisschen einfinden, aber alles in allem haben sie mir sehr gute gefallen.
Der Name des Comics, der in der Geschichte eine Region auf dem Planeten Titan ist, wo die Zivilisation leben soll, ist ein fiktiver Ort in Tibet. Dort leben die Menschen in Frieden und Harmonie. Das verdeutlicht für mich sehr gut, wie viele Gedanken sich der Autor gemacht hat. Selbst der Titel ist tiefgründig.
Man muss sich auf „Shangri-La“ einlassen, aber dann erhält man einen richtig guten Comic, der echt was mit einem macht.
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Verlag: Splitter Verlag
Erscheinungsdatum: 23.06.2021
Seitenzahl: 223
Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
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