Der Anfang vom Ende…

 

Klappentext

Sitte, Moral und Glaube in Zeiten der Apokalypse

Ein japanischer Auftragskiller, ein mexikanisches Straßenkind, eine afghanische Militärhelferin, eine Polarforscherin und ein amerikanischer Prepper – fünf Überlebende einer schrecklichen globalen Epidemie, die sich auf ihre besonderen Fähigkeiten und Instinkte verlassen müssen, um sich einen Weg durch eine Welt voll wandelnder Toter zu bahnen. In einem dichten Geflecht der Erzählung wirft YEAR ZERO einen allumfassenden Blick auf die verschiedensten Länder dieser Welt in einer Zombieapokalypse. Der Comic ringt mit dem Konzept von Sitte, Moral und Glauben, während die fieberhafte Suche nach Ursprung und Heilung der Pandemie beginnt.

 

Meine Meinung zu „Year Zero“

Einen Comic, der sich mit dem Start einer Zombie-Apokalypse beschäftigt, während einer Pandemie zu lesen, mag makaber sein. Und hätte ich ihn ganz zu Beginn im letzten Jahr gelesen, wäre es mir vielleicht auch ein wenig komisch vorgekommen. Aber da wir um Klopapier gestritten haben und nicht ums Überleben, finde ich, gehts eigentlich 🙂

Was mir an „Year Zero“ so richtig gut gefallen hat, was die unterschiedliche Darstellung der Situationen in den unterschiedlichen Städten und Gesellschaftskreisen.
Wir haben die unterschiedlichsten Figuren, die sich alle der gleichen Situation ausgesetzt sehen: Irgendwas stimmt das draußen nicht.

Dann gibt es einen Kerl, der wie ein Prepper lebt und bestens vorbereitet ist, die Yakuza tut, was die Yakuza eben so tut, es gibt Frauen, die sich in Kabul durchkämpfen müssen…
Es gibt also Figuren, deren Rahmenbedingungen nicht unterschiedlicher sein können und doch sind sie alle vereint in der Katastrophe, die bevorsteht.

Auf jeder Doppelseite wechselt Location und Protagonist. Das klingt total konfus, ist es aber überhaupt nicht. Sowohl der Ort, als auch die Person ist immer namentlich genannt, was einem den Wechsel extrem vereinfacht. Außerdem hält das die Spannung ziemlich hoch, weil man immer nur einen kleinen Brocken Information hingeworfen bekommt.
Diese Vielfalt an Situationen und Personen fand ich richtig überzeugend. Es zeigt, dass es nicht nur eine Wahrheit gibt, auch wenn die Rahmenbedingung „Apokalypse“ alle zu betreffen scheint.

Durch die wechselnden Perspektiven hat man quasi auf jeder Seite einen Cliffhanger und ist eigentlich dauerhaft völlig gefesselt. Ich fand das wirklich großartig. Auch die Unterschiede zu beleuchten, fand ich eine super Idee. In viel zu vielen Postapokalypsen wird nur der Moment beleuchtet, in dem der Tag X schon lange zurückliegt und keiner weiß, wie es begonnen hat und wie das Chaos ausbrach. „Year Zero“ durchbricht diesen Kreis und das macht der Comic wirklich fantastisch!

 

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Verlag: Cross Cult
Erscheinungsdatum: 30.04.2021
Seitenzahl: 144

 

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!