Let´s talk about Sex, Baby

Sex sells. das ist wohl nichts Neues. Und spätestens seit „50 Shades of Grey“ ist auch klar, dass es nicht immer nur Blümchensex sein muss, um beim Publikum anzukommen.
Doch wenn es um Thriller, Horror und Dark Romance geht, liegt die Situation irgendwie noch mal ganz anders. Es gibt keine nackten Sixpacks auf dem Cover, um die Mädels anzusprechen, vielmehr wird der Sex genutzt, um Inhalt und Botschaften zu tragen.
Was genau ich damit meine, könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen:

 

Sex als Zeichen geistiger Entgleisung

Wer „Das Schwein“ von Edward Lee gelesen hat, dem muss ich diese Überschrift kaum erklären.

Es gibt eine Vielzahl von Geschichten, bei denen erotische Elemente eingesetzt werden, um zu untermalen, wie der geistige Zustand einer Figur sich verändert hat. Eines der bekanntesten Beispiele hierfür ist „Der Exorzist“ in allen Varianten. Hier wird aus einem jungen, braven Mädchen ein besessenes Monster mit Schandmaul, das dem Priester sexuelle Gefälligkeiten anbietet.
Ähnlich gestaltet es sich in vielerlei Büchern. Der Geschlechtsakt an sich wird hier nicht aus reinem Vergnügen vollzogen, oder gar um sich fortzupflanzen, sondern aus völligem Kontrollverlust.
Frauen stehen (meist einer Vielzahl von) Männern zur Verfügung, die sich vergnügen.

Beim Lesen kommt hier selten erotische Spannung auf. Bei mir regt sich meist eher Mitleid und Ekel. Nicht nur, weil meist Praktiken angewendet werden, die alles andere als jugendfrei und „gängig“ sind, sondern auch, weil die Schutzlosigkeit der Frau so ausgenutzt wird. Um nicht in Genderbashing zu verfallen: Ich wähle hier die weibliche Form, da diese mir persönlich gängiger ist, als wenn Männer in diese Situation geraten. Ist aber völlig wertungsfrei zu verstehen.

Sex als Zeichen von Dominanz

Hier gibt es für mich zwei verschiedene Variationen. Zum einen geht es stark in den Bereich Thriller/ Horror (man denke an „Porno“, „Willkommen in Hell, Texas“, „Verkommen“, „Ein Kühlschrank voller Sperma“ und viele viele mehr). Eine Figur nutzt den Geschlechtsakt, um der anderen Figur zu zeigen, wo der Hammer hängt. Oft ist dies verbunden mit Gefangenschaft, Folter und Tod.
Auch hier sucht man Lust und Befriedigung sexueller Triebe meist vergebens. Viel mehr geht es um das Gefühl von Macht, Stärke und Dominanz. Befriedigt werden weit düstere Triebe.

Zum anderen fallen mir düster-erotische Geschichten aus der Dark Romance-Reihe ein. In Geschichten wie „Leckerbissen“, „Tears of Tess“ und vielen mehr begegnet man einem dominanten Mann, der seine Fantasien an einer unterwürfigen Frau auslebt. Auf den ersten Blick kein großer Unterschied.
Doch der Unterschied ist da und ziemlich groß. Hier geht es weniger um ein Kräftemessen, sondern um Lustbefriedigung auf „untraditionelle“ Weise. Nicht selten geht es sogar um tiergehende Gefühle für die andere Person, die allerdings nur durch diesen Fetisch ausgelebt werden können.

Sex mit esoterischem oder mythischem Charakter

Als ich Anfang des Jahres „Vergifteter Eros“ gelesen habe, hatte ich bereits die erste Idee für diesen Beitrag. Zwar findet man dort viele Einflüsse von Gewalt und Dominanz, doch es schwingt noch etwas völlig anders mit, das man nur schwer benennen kann. Zunächst dachte ich, das läge am Thema Hölle, Teufel, Gott, Sünde. Doch bei Brian Keenes „Der Satyr“ begegnete mir diese Form erneut.

Ich kann es schwer in Worte fassen, aber hier wird der Akt selbst als etwas Heiliges und Göttliches dargestellt, auch wenn das Verständnis von heilig und göttlich nicht immer vereinbar mit der Allgemeinheit ist. Für mich hat gewaltsamer Sex unter Dämonen nichts Heiliges oder Göttliches, aber die Art wie es beschrieben und dargestellt ist eben schon.

Ähnlich auch bei „Der Satyr“. Die Stimmung, die hier erzeugt wird, hat etwas so mystisches, dass man den Akt nirgends sonst einordnen könnte. Klar, er dient der Fortpflanzung, aber da ist doch mehr.

Der Satyr

Wenn ihr genaueres darüber erfahren möchtet und euch auf die mystische Stimmung einlassen möchtet, kann ich euch „Der Satyr“ nur wärmstens ans Herz legen.

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Blogtour zu „Der Satyr“ von Brian Keene