Verwirrend, verstörend, aufwühlend

 

Kurze Buchvorstellung

*Klappentext*

Ein Lächeln ist deine beste kugelsichere Weste.

Um die Kontrolle nicht zu verlieren, führen machtgeile Politiker die Welt an den Rand eines dritten Weltkrieges. Und die Medien lügen dem Volk eine heile Welt vor. Aber in Wahrheit bietet sich den Menschen nur eine trostlose Zukunft.
Doch immer mehr lesen ein mysteriöses Buch und lernen seine Anweisungen auswendig. Sie sind bereit, sich von den Eliten zu befreien. Der Tag der Abrechnung ist nahe …

Es gibt keinen Gott, keinen Himmel und keine Hölle. Es gibt nur deinen Sohn und dessen Sohn und dessen Sohn und die Welt, die du ihnen hinterlässt.

Das Cover von „Adjustment Day“ sieht echt mega gut aus. Es hat mich direkt angesprochen und passt super sowohl zur düsteren Stimmung, als auch zur Handlung des Buches.

 

Meine Meinung zu „Adjustment Day“

Schaltet man den Fernseher ein oder schaut sich auf Facebook um, so begegnen einem unzählige Menschen, die unsere heutige Gesellschaft fehlerhaft und schlecht finden. So auch Chuck Palahniuk. Er hält der Gesellschaft einen Spiegel vor, wie er ungeschönter und härter kaum sein könnte.

So auch hier bei „Adjustment Day“: Unsere Gesellschaft hat zu viele machthungrige und privilegierte Männer hervorgebracht. Ein Zustand, den die USA so nicht hinnehmen wollen und eine Lösung gefunden haben: Kanonenfutter in einem Krieg, um die Zahl zu dezimieren.

Was auf den ersten Blick völlig abstrus und verrückt erscheint, wird von Palahniuk sehr authentisch und glaubwürdig dargestellt. Natürlich bleibt bei einer solchen Szenerie der Gegenwind nicht aus und die Bevölkerung arbeitet zusammen, um ihren Unmut zu verdeutlichen.

In dieser Geschichte bleibt keine Gesellschaftsgruppe verschont. Jede nur denkbare Gesellschaftsgruppe bekommt ihr Fett weg, da macht es auch keinen Unterschied, ob es um Schwarze oder Weiße, Homo- oder Heterosexuelle, Akademiker oder die einfache Bevölkerung geht…alles wird kritisiert und hinterfragt.

Dadurch, dass Palahniuk hier bewusst keine Stellung bezieht und keine Seite wählt, gibt es keinen wirklichen Protagonisten, den man durch die Handlung begleitet. Die Kapitel, welche lediglich durch Absätze als solche gekennzeichnet sind, sind extrem kurz und wechseln manchmal innerhalb von 10 Seiten drei Mal die Perspektive. Das hat mir persönlich das Lesen extrem erschwert. Kaum wusste man wieder, in welchem Handlungsstrang man sich gerade befand, wurde man schon in den nächsten katapultiert. Manche Figuren und Handlungen blieben über viele Seiten völlig wirr und ich hatte keine Ahnung, was sie zur Story beitragen würden. Ich kann ich nicht behaupten, dass dies für mich letzten Endes nachhaltig bei allen geklärt wurde.

Die Idee hinter der Geschichte finde ich absolut großartig und mega spannend. Doch die Umsetzung hat „Adjustment Day“ für mich zu einem ausgesprochen anstrengenden Buch gemacht, das ich hier für mich auch nicht in eine Bewertungskategorie einordnen kann. „Für zwischendurch“ passt absolut nicht, denn es ist kein Buch, das man so nebenbei liest. Man muss wirklich auf jeder Seite den Kopf beisammen haben. Ich habe es als Zweitbuch über Eineige Wochen hinweg parallel zu anderen Büchern gelesen, da ich es als anstrengend empfand, viele Seiten daraus am Stück zu lesen. Die häufigen Wechsel haben mir wirklich zugesetzt.

Palahniuk setzt viel auf Satire und Ironie, die man erst nach einiger Zeit im Buch wirklich erkennt und deuten kann. Insgesamt zeichnet sich sein Schreibstil durch den Anspruch aus, denn vieles erkennt man erst, wenn man zwischen den Zeilen liest. So etwas gefällt mir prinzipiell sehr gut. Doch hier wurde es für meinen Geschmack zu sehr ausgereizt. Inhaltlich ist es genau mein Fall, stilistisch fand ich es echt viel zu heftig. Daher verzichte ich an dieser Stelle auf eine Bewertung und empfehle jedem, der sich für das Buch interessiert, die Leseprobe genau zu lesen.

 

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Verlag: Festa Verlag
Erscheinungsdatum: 05.12.2018
Seitenzahl: 512

 

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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!