Sehr unterhaltsam, muss aber in der Fortsetzung neue Ideen bringen

Klappentext

Nach der großen Pandemie und einem erbitterten Krieg herrscht in Sestiby vollkommener Frieden. Eine allgegenwärtige KI sorgt für die Bevölkerung. Lügen gehören der Vergangenheit an, genau wie jene Emotionen, die Menschen unbedacht handeln lassen: Misstrauen, Eifersucht oder Wut. Nur Mae spürt diese verbotenen Gefühle – Gefühle, die sie ihr sicheres Leben kosten könnten. Als sie in das Partnerschaftsprogramm der Regierung gesteckt wird, steht sie unter strengster Beobachtung. Sie tut alles, um nicht aufzufliegen, wäre da nur nicht dieser gefährlich attraktive Typ mit den frostblauen Augen, der sie immer wieder provoziert – bis er ihr ganzes Weltbild mit nur einem Satz zum Einsturz bringt. 

Meine Meinung zu „Honesty“

Nachdem mich die vorherige Dilogie von Kopka  „GameShow“ überzeugen konnte, habe ich mich sehr auf die neue Geschichte von ihr gefreut.
Schon GameShow ließ stark an bereits bekannte Dystopie wie z.B. Tribute von Panem denken. Da reiht sich auch „Honesty“ wieder sehr ein.
Sich ein Mal an existenten Geschichten zu bedienen, ist – vorausgesetzt es ist gut umgesetzt (was es in dem Fall war) – charmant und wirkt wie eine Wertschätzung in der Anlehnung an geliebte Geschichten.

Nun sammelt sich in Honesty allerdings wieder eine Mischung bekannter Geschichten, wie z.B. „The Giver“, erneut „Tribute von Panem“ und „Die Bestimmung“. Da kommt schon ein wenig die Frage auf, warum keine komplett eigene Welt erschaffen wird, anstatt Bekanntes neu zu mischen.

Auch wenn diese Kritik harsch klingen mag, so muss ich sie ein Stück weit relativieren, denn sie hat meinen Lesespaß nicht wirklich gedämpft. Ich habe Mae sehr gemocht und sie gerne bei ihrem beginnenden Abenteuer begleitet. Außerdem wurde die Story immer spannender, bis sie in einem richtig miesen Cliffhanger endete. Super fies 🙂

Trotz kleinerer Poltholes habe ich die Seiten verschlungen und freue mich sehr auf die Fortsetzung, die im August erscheinen wird. Ein Glück, denn das Ende kann ich so nicht stehen lassen.

Für die Fortsetzung hoffe ich allerdings auch, dass das Lektorat den völlig misslungenen Versuch des Genderns in den Griff bekommt. Ich bin absoluter Fan von genderneutraler und diskriminierungsfreier Sprache in Büchern, aber sie muss korrekt sein. Und wenn so Begriffe wie „der Präsidierende“ und „die Präsidierende“ oder „dem Professierten“ als neutral betrachtet wird, ist gehörig was schief gelaufen und wir finden einfach nur neu wirkende Worte, die aber genauso binär strukturiert sind wie die, die wir bereits kennen.
Wenn gegendert wird (was ich extrem begrüße!), dann bitte neutral und/oder inklusiv. So wie es hier umgesetzt ist, wirkt es einfach wie „gewollt aber nicht gekonnt“.

Daher gibt es von mir zwar eine echte Leseempfehlung, denn ich mag die Welt von Sestiby (das Land, in dem „Honesty“ spielt) wirklich. Trotzdem hoffe ich, dass die Fortsetzungen die Haken beseitigen, die aktuell noch quer sitzen.

Must read

 

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Verlag: Sauerländer (Fischer Verlage)
Erscheinungsdatum: 28.02.2023
Seitenzahl: 480

 

Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!