Geht tief unter die Haut
Klappentext
»Mein Gedächtnis lässt nach, ich erinnere mich nicht sehr gut…«
Die neunzigjährige Marie-Louise hat Alzheimer. Nach einem waghalsigen Fluchtversuch aus dem Pflegeheim entscheidet ihre Tochter, dass sie durch starke Medikamente ruhiggestellt werden muss. Marie-Louises Enkelin Clémence jedoch kann diesen drastischen Schritt, dieses Leben in einer chemischen Zwangsjacke, nicht akzeptieren und beschließt, ihre Großmutter zu entführen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Haus aus Marie-Louises Kindheit – eine Flucht, eine Ablenkung und vielleicht ein Weg zurück ins Leben. Oder ist es eher ein Abschied?
Für ihr eindrucksvolles Debütwerk schöpft Zeichnerin Alix Garin aus ihren eigenen Erfahrungen im Umgang mit Betroffenen von Demenzerkrankungen, die oft unheilbar und fast immer eine schwere Bürde für das Umfeld der Patienten sind. Einfühlsam, humorvoll und mit feinem Strich erzählt sie die Geschichte einer mutigen Flucht nach vorn.
Meine Meinung zu „Vergiss mich nicht“
Vergessen zu werden… das ist für viele eine der schlimmsten Vorstellungen überhaupt. Gemeint ist damit oft, dass irgendwann nach dem eigenen Tod keiner mehr an einen denkt und man vergessen wird.
Für Clémence hat diese Angst eine etwas andere Bedeutung. Ihre Oma leidet an Alzheimer und erinnert sich immer seltener an alltägliche Dinge.
So beschließt sie eines Tages, mit ihr einen Ausflug ans Meer zu machen und muss dabei feststellen, dass es ein Abenteuer der etwas anderen Art geworden ist.
Mit einer demenzerkrankten Person zu verreisen, die sich stellenweise nicht mal mehr an das aktuelle Jahr erinnert, ist eine ganz besondere Herausforderung.
Aber „Vergiss mich nicht“ zeugt auch von unendlicher und bedingungsloser Liebe und Hoffnung. Von Vertrauen, Leidenschaft und Verzweiflung.
Davon, was Krankheiten einem nehmen können, aber auch davon, was man draus machen kann und mit wieviel Liebe Clémence versucht, das Beste herauszuholen.
Dieser Comic hat mich wirklich mehrfach zu Tränen gerührt.
Die Illustrationen sin relativ schlicht gehalten, ohne viel Tamtam. Aber das ist auch gar nicht nötig. Die Emotionen sprudelt ohnehin aus jedem Panel und „Vergiss mich nicht“ hat einen sicheren Platz in meinem Herzen eingenommen.
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Verlag: Splitter Verlag
Erscheinungsdatum: 20.10.2021
Seitenzahl: 224
Vielen lieben Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
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